Fischer
Monaco organisierte 1967 ein gewaltiges Meisterturnier bei dem die Veranstalter alles daran setzten, nur die besten Spieler zu bekommen. Sie telegrafierten folgendes den USA-Verband:„Laden zwei Großmeister ein – einer davon Fischer!“ Was während des Turniers tatsächlich geschah, wurde der öffentlichkeit Im Jahr darauf bekam der USA-Verband erneut ein Telegramm – diesmal |
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Wilhelm Steinitz war ein absoluter Verehrer des Komponisten Richard Wagner. Eines Tages spielte Steinitz im Wiener Schachclub einige Partien mit einem Als sich dieser zu später Stunde mit der Bemerkung, er reise am nächsten später erneut im Schachclub. „Haben Sie Wagner meine Worte übermittelt?“ erkundigte sich Steinitz Der Cellist gab nickend zurück:„Ja, und Wagner meinte zu mir:Ihr Steinitz
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ein unerwarteter Erfolg
Um seine finanzielle Lage zu verbessern, spielte der Weltmeister Steinitz regelmäßig in einem Londoner Caféhaus Schach-Schnellpartien um Geld. Die Beträge waren nicht so klein wie früher in Wien, meist handelte es sich Einer seiner besten Dauerkunden war ein englischer Geschäftsmann, der Nachdem sich dieser Spielverlauf wochenlang wiederholt hatte, überlegte Diese überlegung erschien auch Steinitz sinnvoll und er beschloss So stellte er im anschließendem Spiel seine Dame ungedeckt seinem Als jener dies schließlich nach sechs weiteren Zügen bemerkte und die Er schob die Schachfiguren zusammen und begann, sie für die nächste Davon wollte sein Gegner allerdings nichts mehr wissen. Er schrie:„Ich habe den Weltmeister besiegt! Ich habe den Weltmeister |
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Während einer Zugfahrt nach London kam der Weltmeister Steinitz mit einem – wohlhabend aussehenden – Geschäftsmann ins Gespräch. Im Laufe der Unterhaltung wurde Steinitz gefragt, welchen Beruf er denn „Ich bin Schachspieler, mein Herr!“, lautete seine Antwort. „Gut, aber ich wollte gern wissen, was Ihr Beruf ist“, entgegnete der Daraufhin Steinitz:„Ich spaße nicht – Schachspieler ist wirklich mein Beruf.“ Der Gentleman, der von seiner achtjährigen Tochter begleitet wurde, Doch plötzlich mischte sich die Tochter, in das Gespräch ein:„Spielen Sie Steinitz lächelte und meinte:„Freilich – und warum auch nicht?“ „Ich habe mit den Figuren gespielt“, entgegnete daraufhin die Achtjährige,
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Selbstbewußtsein
Während eines Wettkampfes wurde Steinitz einmal gefragt, wie er denn seine Chance sehe, dieses Turnier zu gewinnen. Gesagt haben soll er:„Ich habe die besten Aussichten, den ersten Preis zu
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der Verzweiflungszug
Bei einem anstehenden Vereinswettkampf fehlte einer der beiden Mannschaften ein Spieler. Folglich hatte der Kapitän dieser Mannschaft für einen Ersatzspieler zu Zur Verfügung stand ausgerechnet einer der schlechtesten – als Angeber Allerdings erschien es in jener Notsituation besser, diesen als gar keinen Nach ungefähr einer halben Stunden des Wettkampfes betrachtete der Im Geiste sah er diese Partie schon als verloren an. Jedoch nach kurzer Zeit wurde ihm von seinem ausgewählten Spieler „Aber wie war denn das nur möglich? – Sie standen doch total auf Verlust!“, „Ja, natürlich“, antwortete der Spieler. „Das habe ich auch gemerkt und so entschloss ich mich zu einem alten „Und was hätten Sie gemacht, wenn Ihr Gegner die Dame getauscht „Aber das war ja gerade der Trick, meine Dame war nämlich auch
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Zweispringerspiel
Im Frühjahr 1895 hielt der Weltmeister Emanuel Lasker in London Vorlesungen über das Schachspiel. Bei einer solchen wurde er von einem jungen Zuhörer gebeten, ihm doch Lasker zeigte ihm rasch einige aktuelle Varianten und sein Zuhörer verfolgte Als Lasker zum Ende gekommen war, fragte er ihn, ob er alles verstanden Der Zuhörer aber schüttelte den Kopf und erwiderte: „Sie meinen ein ganz
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Sportberichterstattung
Der Hamburger Meister Paul Krüger (1871-1939) nahm in den zwanziger Jahren gerne an kleinen Lokalturnieren teil. Einmal wurde er während eines solchen Turniers von einem Reporter des Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass der Schreiber des Blattes keine Am nächsten Tag lasen die erstaunten Kreisblatt-Abonnenten: „Die |
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Fischer über andere Meister
Aljechin: Je verwickelter die Stellung, desto geringer seine Einsicht. Lasker: Er war ein Kaffeehausspieler, er verstand nichts von Eröffnungen und noch weniger vom Positionsspiel. Steinitz: Das zweitgrößste Schachgenie der Menschheitsgeschichte. Botwinnik: Ich halte viel von Botwinnik. Er ist ein echter Denker. (Eine Meinung, die Bobby später änderte) |
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Mikhail Botwinnik über den 12 Jahre alten Anatoli Karpow
„Dieser Junge hat keinen blassen Schimmer vom Schach und es gibt absolut keine Zukunft für ihn in diesem Metier.“ |
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Das abwechslungsreichste Match der Welt
Im Wettkampf von 1910 siegte Dr. Emanuel Lasker gegen David Janowski mit 8:0. Die Wiener Schachzeitung schrieb dazu: „Es war das abwechslungsreichste Match der Welt. An einem Tag gewann Weiß, am anderen Tag Schwarz.“ |
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Der Triumph der Jugend
In seinem letzten Turnier in Stockholm 1948 wollte es der Zufall, dass der 83-jährige Mieses – er wurde Dritter – gegen den 84-jährigen Holländer van Foreest spielen musste. Mieses gewann und meinte verschmitzt: „Die Jugend hat triumphiert!“ |
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Schach ist doch ein ausgesprochenes Glücksspiel
Aus der Festschrift zur Hundertjahrfeier des Schachklub 1858 Gießen stammt folgende von W. Schonebohm berichtete Episode. Anlässlich des 70. Bestehens des Schachklub 1858 Gießen waren mehrere Schachmeister eingeladen worden. Am Begrüßungsabend zogen sich Dr. Kraemer, W. Schonebohm und Großmeister Sämisch zum Skat in ein Nebenzimmer zurück. Als das erste Spiel ausgegeben wurde, sagte Sämisch so recht behaglich: „Endlich einmal ein Spiel, bei dem man denken muss.“ Schonebohm muß ihn wohl etwas erstaunt angesehen haben, denn er fügte lächelnd hinzu: „Nun ja, das Schach ist doch ein ausgesprochenes Glücksspiel.“ —Capablanca |
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Frühe Wettkämpfe
Im 16. Jahrhundert gab es bereits die ersten Berufsschachspieler, heute würde man sagen Profis, die von ihren Schachkünsten lebten, indem sie Bücher veröffentlichten oder vor Publikum gegen Entgeld oder hohen Einsatz spielten, meist Spieler aus Italien oder Spanien. Der italienische Meister Leonardo da Cutri (ca. 1542-1587) hörte von den außerordentlichen Fähigkeiten des spanischen Meisters Ruy Lopez und machte sich zum spanischen Königshof auf, um diesen zum Wettkampf herauszufordern. In Anwesenheit Phillips II verlor Leonardo nicht nur den Wettkampf, sondern auch an Selbstvertrauen, dass er aber kurz darauf durch einen Wettkampf gegen den stärksten portugiesischen Spieler, El Morro, den er gewann, wieder herstellen konnte. Wieder nach Italien zurückgekehrt, starb er in Neapel, angeblich von neidischen Rivalen vergiftet. |
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„Großmeister“ – eine Erfindung von Zar Nikolaus II.
1914 übernahm der russische Zar die Schirmherrschaft des Internationalen Schachturniers zu St. Petersburg und bedachte die ersten fünf des Turniers, es waren Lasker, Capablanca, Aljechin, Tarrasch und Marshall mit dem Titel „Großmeister““. Unzählige Schachspieler kämpften und kämpfen seither um diese Würde, die unter Schachpielern noch immer eine gewisse Ehrfurcht auslöst. |
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Spielen Sie auf eine Niederlage?
Taktische Friedensschlüsse gibt es wohl seit der Geburt des Schachs, in Verruf kamen sie anfangs der 70er, als das sowjetische Schach gegen den legendären Amerikaner Bobby Fischer antreten musste und alles daran setzte, diesen nicht hochkommen zu lassen. Die Sowjets schonten ihre Kräfte in den Partien gegeneinander, während sie gegen Bobby hart kämpften. Wer weiß? Vielleicht hat ihn gerade das so stark gemacht. |
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Wunderkind
Im zarten Alter von fünf Jahren tauchte das polnische Wunderkind Samuel Reshewsky (geb. 26.11.1911) in Wien auf, wo er die Schachhonoratioren, gegen die er antrat, fast um ihren Verstand brachte. Diese sahen sich durch eine Serie von Niederlagen veranlasst, den Jugoslawischen Milan Vidmar, einer der ganz Großen seiner Zeit, gegen Samuel antreten zu lassen. In seinen Erinnerungen schildert Vidmar, der seinen kleinen Widerpart naturgemäß unterschätzte, seine Gefühle während der Partie: „Sehr bald fühle ich, dass mein Gegner eine eiserne Faust hatte. Er fing an, mich einzuschnüren, er drückte fester und fester …“ Der Großmeister schaffte es, unter Einsatz seiner ganzen Erfahrung und Könnens, mit Müh und Not zu gewinnen. Da war der kleine Wunderknabe sein Köpfchen aufs Schachbrett und herzzerreißend. „Aber was hätte ich denn tun sollen?“ schreibt Vidmar. „Mich schlagen lassen?“ |
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Louis XVI.
Louis XVI. spielte gerne Schach. Er umgab sich dabei mit holder Weiblichkeit, um im Falle eines Partieverlustes stets auf die Ausrede „er sei von schönen Frauen abgelenkt worden“ zurückgreifen zu können. |
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Drei Wölfe – reizend, reisend und reißend
Im Wien jener Tage gab es drei Schachspieler mit Namen Wolf. Der eine, Siegfried August mit Vornamen, war seiner Qualifikation nach der Schwächste des Trios, fiel aber stets durch sein anziehendes äußeres auf. Der zweite, Siegfried Reginald war von Beruf Geschäftsreisender. Der Dritte im Bunde, Heinrich, besaß Meisterstärke und schlug sich oft und mit Erfolg in der Turnierarena. Um Verwechslungen vorzubeugen, gaben ihnen die Vereinskameraden im Neuen Wiener Schachklub folgende Beinamen: Der reizende Wolf, der reisende Wolf und der reißende Wolf. |
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Kagan, ein wirklich großzügiger Verleger
Zu dem verdienstvollen Berliner Meister und Schachverleger Bernhard Kagan kam in den Inflationsjahren ein junger Mann, ziemlich abgerissen und heruntergekommen, und legte ihm das Manuskript zu einem Schachlehrbuch vor. Kagan sah sich das Opus an und erkundigte sich vorsichtig: „Was wollen Sie denn dafür haben?“ „Ich dachte etwa an 5 Millionen“, erwiderte der stolze Verfasser. „Wissen Sie was“, gab Kagan zurück, „ich zahle Ihnen 10 Millionen, und wir lassen es ungedruckt!“ |
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Botwinnik als Vermittler
Das Match-Turnier um die Weltmeisterschaft 1948 wurde bekanntlich in zwei Etappen ausgetragen. Nach den Auftaktrunden in Holland reisten die Akteure mit ihrem gewaltigen Tross in einem Sonderzug gen Moskau. Bei der Grenzkontrolle in Brest interessierten sich die Zöllner besonders für die diversen Koffer von Dr. Euwe, die fast ausschließlich mit Schachliteratur gefüllt waren. Umständlich begannen die Ordnungshüter, eine Liste sämtlicher Titel anzufertigen. Der Aufenthalt drohte den Fahrplan für die gesamte Weltmeisterschaft durcheinander zu bringen! Da verschwand Botwinnik mit dem Natschalnik im Bahnhofsgebäude, um eine bestimmte Moskauer Nummer anzurufen. Bald kam er zurück mit froher Kunde: Das Verfahren sollte abgekürzt werden. Es genüge, wenn Euwe eine Erklärung unterschreibe, der Inhalt der Bücher richte sich nicht gegen die UdSSR! Das war rasch erledigt. Botwinnik setzte noch mit schiefem Lächeln hinzu: „Man sollte noch den Passus hinzunehmen, die Bücher richten sich auch nicht gegen die sowjetischen Schachspieler!“ |
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Euwe, der Standhafte
Dr. Max Euwe, langjähriger Vorkämpfer Hollands und Schachweltmeister von 1935 bis 1937, gehörte zu den überzeugten Abstinenzlern. Beim Abschlussbankett eines internationalen Turniers hatten sich seine Meisterkollegen verschworen, den langen Max zu Fall zu bringen. Die Barmädchen wurden in das Komplott eingeweiht. Sie gaben sich auch redliche Mühe, versprühten sämtlichen Charme, und hier und dort wurde wohl auch zu einer weiblichen List gegriffen. Doch Euwe blieb standhaft wie ein Fels in der Brandung und wehrte die Versucherinnen ab wie zuvor im Turnier die wütenden Attacken seiner Gegner. Die Verschwörung endete nach etlichen Stunden mit einer totalen Niederlage der unheiligen Allianz!
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Spasski, seine Partien kennt man
Bei der 29. Landesmeisterschaft der UdSSR in Baku hatte Boris Spasski eine schwierige Hängepartie gegen Schamkowitsch. Schweren Herzens begab er sich zum Austragungsort, dem städtischen Opernhaus. Als er die Freitreppe emporstieg, merkte er, dass er seinen „Propusk“, den Teilnehmerausweis vergessen hatte, den man dem Pförtner vorzuweisen hatte. Er hoffte, unbemerkt durchschlüpfen zu können, doch sein Vorhaben misslang. Der gestrenge Zerberus ließ sich zunächst nicht erweichen, er bestand auf dem Papier. „Ja, kennen Sie mich denn nicht?“ rief Spasski, „ich bin doch der Tabellenführer in der Meisterschaft, jetzt muss ich zur Hängepartie!“ Und er zog sein Taschenschach hervor und zeigte dem Pförtner die Abbruchstellung. „Ach so, Sie sind also wirklich Spasski? Ja, gehen Sie nur, Sie stehen ja sowieso auf Verlust!“ Und tatsächlich musste Spasski rund zwanzig Züge später die Waffen strecken! |
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Petrosian und die Dame
Von Damen auf dem Schachbrett kann man so manches Liedchen singen! So passierte Tigran Petrosjan beim Kandidatenturnier in Amsterdam 1956 ein furchtbares Missgeschick. In haushoher Gewinnstellung gegen Bronstein „vergaß“ er wohl den Zickzack-Zug Springers, denn er ließ einfach seine „bessere Hälfte“ auf d6 durch einen Sf5 wegputzen. Da war es wohl nur ein schwacher Trost für ihn, dass Bronstein beim Schlussbankett mit einer netten Geste aufwartete: Dieser wählte sich aus der riesengroßen Schachtorte just das Stück mit der Zuckerguss-Dame aus und reichte es dem Armenier, er gab ihm sozusagen die eingestellte Figur zurück! |
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Lehrer sind Idioten
Die Schule bedeutete Bobby Fischer wenig. Er besuchte sie pflichtgemäß, zeigte jedoch an keinem der Schulfächer irgendwelches Interesse. Sein Hauptfach war Schach. Als er sechzehn wurde und damit nicht mehr schulpflichtig war, ging er, bereits ein berühmter Schachmeister, von ihr ab. „Lehrer sind Idioten“, war seine ständig geäußerte Ansicht. Argumente darüber wurden von ihm ignoriert. Später verlieh ihm die High School, die ihn buchstäblich hinausgeworfen hatte, eine Goldmedaille als ihrem berühmtesten Sohn. Helden sind zu allen Zeiten noch seltsamere Dinge passiert. |
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Remis gegen Samuel Loyd?
Ein Kiebitz wettete einmal mit dem amerikanischen Problemkomponisten Samuel Loyd, daß nichts leichter sei, als remis gegen den Problemmeister zu machen, er brauche ja nur die Züge Loyds nachzumachen. Loyd gewann die Wette schon nach vier Zügen: 1.d4 d5 2.Dd3 Dd6 3.Dh3 Dh6 4.Dc8: matt! |
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Das Leben ist eine Schachpartie
La vie est une partie d´echecs (Das Leben ist eine Schachpartie) – diese Worte des spanischen Dichters Miguel de Cervantes schmückten die Titelseite des „Le Palamede“, der ersten Schachzeitschrift der Welt, die 1836 herausgegeben wurde. |
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Lobron, Bischoff und Kindermann
Die drei deutschen Jungmeister Lobron, Bischoff und Kindermann schlossen beim Dortmunder Großmeisterturnier 1983 untereinander eine Wette ab; wer gegen „Maja“ nicht voll punktete, sollte abends im Hotel die Getränke bezahlen. „Willi“ Gufeld erfuhr von der Wette und meinte: „Die wollen wohl drei Tage saufen!“ |
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Biene Maja und Willi
Eduard Gufeld war zusammen mit der damaligen Weltmeisterin Maja Tschiburdanidse im Dortmunder Großmeisterturnier 1983 aktiv. Schnell wurde beiden ein Spitzname verpaßt: „Biene Maja und Willi“ |
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Schwergewichtig
Bei den Dortmunder Schachtagen 1983 wurde der schwergewichtige Eduard Gufeld (110 kg) von Zuschauern gefragt, wie er denn schon Schach spiele. Gufelds Antwort: „Seit ich 45 kg wiege!“ |
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Sämisch und Ahues
Die Altmeister Sämisch und Ahues saßen sich einst im Turnier gegenüber. Sämisch war Anziehender und … zog nicht. Statt dessen versank er immer mehr in tiefes Nachdenken. Da meinte Ahues, schalkhaft wie meistens: „So ist es recht. Die Stellung muß man sich einprägen; sie kommt nicht oft vor.“ |
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Phantomrochade
Als ein Spieler, der mit Damenturmvorgabe spielte, seinen König von e1 nach c1 zog, prostestierte sein Gegner und fragte ihn, was dieser Zug bedeuten sollte. Der Spieler antwortete, daß man in Turmvorgabepartien das Recht zur Rochade nicht verliert. Mit Ke1-c1 rochierte er mit dem Phantom des Turmes. In der nächsten Partie machte Schwarz mysteriöse Läuferzüge: von g7 nach a1 und nach g7 zurück. Als Weiß wieder Ke1-c1 spielte, argumentierte Schwarz, daß die Phantomrochade nicht möglich sei, da er das Phantom des Ta1 bereits geschlagen hätte. |
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Bogoljubows Matt in 2 Zügen
über Bogoljubow, den ewigen Optimisten unter den Großmeistern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, hieß es einst in einem Turnierbericht: „Bogoljubow kündigte seinem Gegner Johner ein Matt in 2 Zügen an. Die Partie wurde später mit Endspielvorteil für Johner abgebrochen …“
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Time-Out
Am 18. September 1986 brachte der BBC-World Service in der Spätausgabe seiner Sportnachrichten folgende Meldung: „Die 18. Partie der Schachweltmeisterschaft zwischen Titelverteidiger Garri Kasparow und dem früheren Weltmeister Anatoli Karpow wurde heute abend in Leningrad vertagt, nachdem der Weltmeister so sehr in die Defensive geraten war, daß er ein Time-Out beantragte.“ |
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Der Springer
Weltmeister Jose Raul Capablanca (1888-1942) gab einmal eine Simultan- Vorstellung. Nach Beendigung kam einer der Herren zu ihm und fragte ihn, was er von seinen Schachkünsten hielt. „Das war ganz ordentlich“, antwortete Capablanca, „ich habe mich nur während der Partie gefragt, warum Sie niemals einen Ihrer Springer gezogen haben.“ „Ja“, sagte der Herr, „ich wußte nicht mehr, wie der Springer zieht.“ |
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Bitte bleiben Sie seriös!
Bei den Länderkämpfen des Weltschachbundes in Dubrovnik 1950 stand Tartakower gegen Finnlands Meister Böök bei Abbruch der Partie verdrießlicherweise recht beklagenswert, und Böök war daraufhin so unvorsichtig, eine die Nutzlosigkeit weiterer Leiden andeutende Bemerkung zu machen. Beides zusammen – das war zuviel! Man fühlte, wie Tartakowers Entrüstung über die nichtsnutzige Schachgöttin sich sozusagen in die moralische Sphäre erhob: ein neues Bonmot war fällig. Es war an den unglücklichen Finnen gerichtet und lautete: „Bitte bleiben Sie seriös!“ |
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Emanuel Lasker
Wie viele hochgeistige Menschen war der Weltmeister Emanuel Lasker im praktischen Leben oft recht hilflos. Einige seiner geschäftlichen Unternehmungen scheiterten kläglich – bisweilen aus erstaunlich einfachen Gründen. Laut Schonberg probierte er als Taubenzüchter lange vergeblich, männliche Tiere zu paaren, bis ihm ein Licht aufging. Nach dem ersten Weltkrieg legte er sein Geld in Reichsmark an und wurde wie Millionen anderer erfolgreich vom Staat betrogen. |
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Epstein
Wilhelm Steinitz spielte gelegentlich um Geld. Die erste Adresse war damals in Wien das Cafe Rebhuhn, und dort „bringt er die ganze Ordnung des Kaffeehauses durcheinander“ (Hannak). Nicht nur in schachlicher Hinsicht. Einer seiner „Kunden“ war einmal der Bankier Epstein. Während der Partie mit ihm ließ sich Steinitz für einen Zug lange Zeit. Der Bankier drängte ihn mit einem ungeduldigen Wort, daß sich wie „Na?“ oder „Nüh?“ angehört haben muss. Steinitz zog daraufhin; als jedoch kurz danach Epstein selbst länger überlegte, machte Steinitz auch „Nüh?“. Der andere fuhr ihn an: „Wissen Sie überhaupt, wer ich bin?“ Steinitz, ungerührt: „Natürlich – Sie sind der Bankier Epstein auf der Börse; aber hier bin ich Epstein!“ |
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Mendelejew
Viele Vertreter der Wissenschaft haben dem Schach Aufmerksamkeit geschenkt. Auch der geniale Chemiker Dimitri I. Mendelejew erholte sich gern am Schachbrett. In ihren Erinnerungen erzählt Olga Osarewskaja, die Mitarbeiterin des großen Gelehrten: „D. I. Mendelejew spielt Schach stunden- und nächtelang. Er gewährt sich und seinem Partner so lange das Vergnügen, bis er sich wieder erholt hat. Dann aber setzt er sich erneut hin und schreibt.“ Auf jede Reise nahm der Gelehrte ein Schachspiel mit. „D. I. Mendelejew hatte sich selbst ein zusammenlegbares Schachbrett angefertigt, auf dem er mit Pappfiguren spielte“, erinnerte sich eine andere Person aus dem Bekanntenkreis des Wissenschaftlers. Am Ende des vergangenen Jahrhunderts traf sich Mendelejew einige Male mit Michael Tschigorin am Schachbrett. |
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Literatur kontra Musik
Lew Tolstoi liebte das Schachspiel sehr und erholte sich gern am Schachbrett. Einer von Tolstois ständigen Gegnern war der Komponist Sergej Tanejew. Ihre Zweikämpfe fanden unter folgender Bedingung statt: Verlor Tolstoi, so musste er irgend etwas Neues aus seinen Werken vorlesen. Erlitt Tanejew aber eine Niederlage, so musste er Klavier spielen. |
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Schweres Schach
Im August 1675 schenkte der Brandenburger Botschafter Joachim Schultet dem Zaren Alexej Michailowitsch ein sehr wertvolles Schachspiel, das so schwer war, daß es vier Menschen tragen mussten. |
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So gehört auf der Schach-WM 1993
Nigel Short auf die Frage, was ihm zu dem großen britischen Schriftsteller Shakespear einfällt: „B2 or not b2“. Raymond Keene kommentiert Shorts eingekesselten Springer in der neunten Partie so: „Der Springer steckt in der Ecke wie im Gefängnis. Es ist kein Schachspiel sondern Monopoly!“ |
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Richard Reti
Der tschechoslowakische Großmeister Richard Reti gab im Jahr 1925 eine Rekordvorstellung im Blindsimultanspiel. Er kämpfte gleichzeitig an 29 Brettern. Als Reti nach Beendigung der Partien wegging, ließ er seine Aktentasche liegen. „Danke!“, rief der Großmeister, als man ihm die Tasche zurückgab. „Was habe ich doch für ein schlechtes Gedächtnis!“ |
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Efim Bogoljubow
„Bogo“ spielte einmal in einem kleinen Schweizer Ort simultan, und wie bei solchen Anlässen üblich wurde der Fotograf des Ortes geholt, um eine schöne Aufnahme zu machen. Vorn der Meister – und dann in langer Reihe die Simultanisten. Wie erstaunt waren aber unsere Schachfreunde, als sie das Foto zur Erinnerung an den denkwürdigen Klubabend ausgehändigt bekamen: Von Bogoljubow war nichts zu sehen! Der Fotograf, zur Rede gestellt, verteidigte sich: „Och, den Dicken da vorn, den habe ich wegretuschiert, der hatte ja damit gar nichts zu tun!“ |
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Francois Philidor
Philidor, der größte Schachmeister des 18. Jahrhunderts, gab König Ludwig XVI. Schach-Unterricht. Nach einigen Monaten wollte der königliche Schüler wissen, wie er denn nun bereits spiele. Philidor gab diplomatisch zur Antwort: „Sire, es gibt drei Klassen von Schachspielern: Solche, die gar nicht, solche, die schlecht, und solche, die gut spielen. Ew. Majestät haben sich bereits zur zweiten Klasse emporgeschwungen.“ |
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Reuben Fine
Fine geriet eines Tages in eine spiritistische Sitzung und wurde gefragt, ob er mit irgend einem Geist Verbindung aufnehmen möchte. Fine bat darum, den Geist von Morphy erscheinen zu lassen. Und tatsächlich, nach kurzer Zeit wurde gemeldet, der Geist von Morphy sei sprechbereit. Fine wurde also aufgefordert, durch das Medium eine Frage an ihn zu richten. Darauf Fine: „Bitte fragen Sie ihn, ob im Evans-Gambit Schwarz im 6. Zuge LxBauer oder lieber Lb6 spielen soll!“ – Dem Vernehmen nach soll Fine froh gewesen sein, ohne größere Verletzungen den Raum verlassen zu dürfen. |
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Weisheiten
Ein Blitzspiel dauert zweimal fünf Minuten. Das Schachbrett ist quadratisch. Der nächste Gegner ist der schwerste (sagte Sergej bevor er gegen den 223 Kilogramm schweren Leonid spielte). Siehst Du ein Schach, so vergiss es nicht zugeben, denn es könnte Matt sein. Siehst Du ein Matt, so vergiss es nicht zu geben, denn es könnte Matt sein. Springer am Rand ist ne Schand. Die Partie ist erst gewonnen, wenn auf dem Formular 1-0 drunter steht. Durch Aufgeben ist noch keine Partie gewonnen worden. Besser Remis als gar keinen Punkt. Schach ist die schönste Nebensache der Welt – solange mein Gegner die Sache nicht zu ernst nimmt und verliert. |
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Schach-WM 1993
Bei der Schach-WM 1993 kam es zwischen dem deutschen Dr. Robert Hübner und seinem Gegner zu folgendem Dialog: Gegner: „Remis?“ Hübner: „Zu früh“ Ein paar Züge später: Gegner: „Jetzt Remis?“ Hübner: „Zu spät!“ |
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Monopoly gegen Dagobert Duck
Im gleichen Turnier meinte eine etwas unbedarfte freie Mitarbeiterin einer Tageszeitung zu dem Großmeister Stefan Kindermann, dass sie ja nun auch mit dem Schachspielen beginnen könne, wenn die Preisgelder immer so üppig wie in Baden-Baden 1992 seien. Im Monopoly sei sie schließlich auch ganz gut. Kindermanns Entgegnung: „Wenn Sie im Schach gegen einen Großmeister antreten, ist das ungefähr so, als spielten Sie gegen Dagobert Duck Monopoly.“ |
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handvoll Spaghetti
Ein Journalist beschrieb sein Gefühl so, das er hatte, als ihm der verstörte Nigel Short nach dem 0,5:3,5-Rückstand die Hand zur Begrüßung reichte: „Es war, als hatte ich eine handvoll Spaghetti bekommen.“ |
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Schaden vom Frisör
Auf die Frage, ob Short nach der zweiten Schnellpartie einen Fehler gemacht habe antwortete er: „Ja, ich machte einen – als ich mir heute die Haare schneiden ließ!“ |
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Vom Aufgeben
Wenn man eine Partie aufgeben muss, hat man viele Möglichkeiten es zu tun, je nach Geschmack und Temperament. Eine Zusammenstellung gaben die Meister Kmoch und Reinfeld in Engelhardts Schach-Taschenjahrbuch 1958. Der Leser kann sich unter folgenden historischen Beispielen ein Vorbild suchen. Sir George Thomas: Fast glücklich zu nennendes Lächeln, herzliches Händeschütteln. mit dem Gewinner. Dr. M. Euwe: Gleichbleibende Freundlichkeit. Nimzowitsch: „Ausgerechnet gegen diesen Idioten muss ich verlieren!“ D. Janowski: Bezeichnete den Gegner als grössten Patzer der Schachgeschichte, machte dem Turnierkomitee heftige Vorwürfe, Leute zum Turnier eingeladen zu haben, „deren klägliches Spiel einen wirklichen Meister krank machen muss“. J. R. Capablanca: Nahm den Ausdruck eines Millionärs an, der einem Bettler ein Geldstück reicht. E. Grünfeld: Stellte die Uhr ab und verließ den Kampfplatz, ohne den Gegner auch nur eines Blickes zu würdigen. Dr. A. Aljechin: Stellte bei Wiederaufnahme der abgebrochenen Partie fest, dass der Gegner den Gewinnzug abgegeben hat, ergriff seinen König und warf ihn quer durch den Turniersaal. Dr. S. Tartakower: Pflegte überhaupt nicht aufzugeben, sondern sich lieber mattsetzen zu lassen, denn er war der Urheber des beherzigenswerten Wortes „Durch Aufgeben hat noch niemand eine Partie gewonnen !“ |
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Simultanrekord
Einen Rekord besonderer Art stellte der Wiener Schachmeister Josef Krejcik im Jahre 1910 auf. Er gab in Linz eine Simultanvorstellung an 25 Brettern. Er verlor alle 25 Partien. |
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Belästigung —Bogoljubow: „Matt in vier Zügen!“ Tartakower: „Ich verbitte mir jede Belästigung!“ |
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Aljechin
„Wie gelingt es Ihnen, Ihre Gegner so schnell zu schlagen?“, wurde Alexander Aljechin gefragt. „Ich lasse sie selbstständig denken“, lautete die Antwort. |
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Remis
Der Berliner Gumprich antwortete einmal so: „Haben Sie gewonnen?“ – „Nein!“ – „Haben Sie denn Remis gemacht?“ – „Nein, mein Gegner hat Remis gemacht; ick spiele grundsätzlich nicht uff Remis!“ |
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Remis?
Fritz Sämisch lehnte 1946 in Hamburg ein Remisangebot von Dr. Törber mit den Worten ab: „Wie kann ich Remis annehmen? Ich weiß ja gar nicht, wie ich stehe!“ |
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Heinz Breitling
Altmeister Heinz Breitling wurde nach seinem Spiel gegen Gernsbach gefragt, warum er im 10. Zug eine Figur eingestellt habe. Seine Antwort: „Es ging nicht früher!“ |
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Mein System
Aaron Nimzowitsch (1886-1935), der tiefgründige Stratege, gab grundsätzlich nur dann ein Autogramm, wenn der Bewerber gleichzeitig eines seiner Bücher kaufte. In diesem Falle trug er dann eine Widmung ein. Nun geschah es anlässlich eines Turniers, dass sich ein junger Mann an ihn heranpirschte und um den Namenszug des Meisters bat. „Gehen sie zunächst zur Kasse und erwerben sie dort mein neuestes Werk „Mein System“, dann erfülle ich ihren Wunsch“, schnaubte Nimzowitsch. Doch besagter junger Mann war ein armer Teufel und wie er ohne Obolus in den Turniersaal gelangt war, wollen wir lieber schweigend übergehen. An den Buchkauf konnte er nicht denken. Doch er entdeckte unter den Zuschauern eine Dame seiner Bekanntschaft. An diese wandte er sich und bat um Unterstützung. Und o Wunder! Die „Kombination“ ging voll auf! Mit honigsüßem Lächeln warf Nimzowitsch seinen Namenszug auf eine Karte und überreichte diese galant der Bittstellerin. Wer beschreibt seine Verblüffung, als er mit ansehen musste, wie die Karte sogleich dem dreisten Burschen von vorhin zugesteckt wurde. Dieser nahm die Beute in sichere Verwahrung und sagte zu dem verdutzten Maestro: „Sehen Sie, verehrter Großmeister, das ist mein System!“ |
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Der Störenfried
Der beste Spieler Frankreichs und der beste Spieler Englands trugen mehrere Wettkämpfe aus, um herauszufinden, wer der beste Spieler der Welt sei. Die Partien fanden im Jahr 1834 im Londoner Westminster Chess Club statt. Im Grunde war es die erste, wenn auch inoffizielle Weltmeisterschaft, denn den Titel gab es noch nicht. Zu der Zeit gab es auch noch keine Bedenkzeitregelung, denn auch die Schachuhr war noch nicht erfunden. Jeder konnte über seinen Zug nachdenken so lange er wollte. Auch das Verhalten der Zuschauer war völlig anders als die Meister von heute es gewohnt sind – mehr so wie beim Fußball. Die beiden Meister saßen an einem Tischchen und die Zuschauer saßen oder standen unmittelbar und durch keine Vorrichtung abgetrennt darum herum. Es herrschte ein ohrenbetäubender Lärm durch das allgemeine Palaver. De LaBourdonnais war das von seinem sonstigen Betätigungsfeld, dem Café de la Régence durchaus gewohnt und ließ sich nicht stören, während es seinen Gegner reichlich nervös machte. Der Augenzeuge Walker berichtet: „Ich habe miterlebt, wie einer meiner Landsleute den Clubraum betrat, während die beiden Spieler über einer sehr kniffligen Stellung brüteten. Unser Freund schüttelt als Erstes jedem der beiden Spieler die Hand; dann schob er sich zwischen sie und betrachtete gemächlich die Stellung, wobei er sich mit beiden Händen mitten zwischen die Figuren auf das Brett stützte. Schließlich, nach einem halben Dutzend Fragen wie: „Ist das Ihre erste Partie heute?“…“Dieser Turm scheint ja in einer teuflischen Klemme zu stecken.“…“Wer ist am Zug“, ließ er es doch zu, dass die beiden Spieler ihre Partie fortsetzten. |
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Tals phänomenales Gedächtnis
Während der 24. UdSSR-Schachmeisterschaft in Moskau versuchte Aivar Gipslis, das phänomenale Gedächtnis seines lettischen Landsmann Michail Tal zu testen, indem er ihm eine Fangfrage stellte: „Mischa, kannst du dich vielleicht erinnern, welche Variante des Damengambits Keres als Weißer gegen Boleslawski in der dritten Runde beim 20. Championat gespielt hat?“ Tal runzelte die Stirn. „Willst du mich auf den Arm nehmen? Diese Partie wurde nicht in der dritten sondern erst in der letzten Runde ausgetragen. Außerdem hatte Boleslawski Weiß und nicht Keres. Und schließlich: Es wurde kein Damengambit gespielt, sondern ein geschlossener Spanier!“ |
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Das Skelett
Der holländische Großmeister Hans Ree gab vor einiger Zeit kund, endlich einen geeigneten Weg gefunden zu haben, seinen Namen in der Schachwelt zu verewigen. „Zum Weltmeister werde ich es nicht mehr bringen, und die Aussichten, eine unsterbliche Partie zu spielen, schwinden ebenfalls dahin“, meinte er. „Bleibt nur noch eine Möglichkeit: Ich vermache mein Skelett den Organisatoren eines internationalen Spitzenturniers. Dann sollen daraus Schachfiguren gedrechselt werden, mit denen jeweils die Partie am ersten Brett gespielt wird!“ |
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Argentinien
Der ungarische Fernschachmeister Monostori hatte sich Schachbrett und Figuren mit ins Thermalbad genommen und grübelte am Rande des Bassins über einen komplizierten Zug. Ein neugieriger Badegast plätscherte heran und erkundigte sich: „Ist es nicht langweilig, allein Schach zu spielen?“ Monostori, verärgert über die Störung, gab einen missmutigen Brummton von sich. „Ach so, sie spielen gar nicht allein?“ setzte der andere nach, „aber wo ist ihr Partner?“ Der Fernschachmeister knurrte: „In Argentinien“. Da entfernte sich der Störenfried mit hastigen Schwimmstößen. |
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Es wird Matt
In einer der vielen Simultanveranstaltungen Alexander Aljechins in Argentinien rief irgendein temperamentvoller Partner des Weltmeisters freudig aus: „Großmeister sie sind in drei Zügen matt.“ „Regen sie sich nicht auf Senior,“ antwortete Aljechin trocken, “ vorher werde ich Sie in zwei Zügen matt setzen.“ |
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Das Autogramm
Bei der Mannschaftsweltmeisterschaft 1962 in Warna wandte sich eine Autogrammsammlerin zuerst an Fischer.. Mit seiner Unterschrift beschrieb er die ganze Seite. Als Robert Fischer gefragt wurde, wo denn noch Platz für die anderen Namen sei, antwortete er: „Die anderen sind Quatsch.“ |
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Das Autogramm
„Seien Sie so liebenswürdig, Sammy, und geben Sie mir ein Autogramm!“ bat ein begeisterter Schachfreund den amerikanischen Grossmeister. „Wie viel zahlen Sie?“ fragte Reschewski mit ernstem Blick. „Na wie viel bezahlt man bei ihnen in den vereinigten Staaten für ein Autogramm?“ Reschewski wurde verlegen. „Bei uns? Bei uns bezahlt man nichts.“ antwortete er. „Dann verfahren wir nach amerikanischem Beispiel.“ entgegnete der schlagfertige Fan. |
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Das Autogramm
Alexander Aljechin antwortete einmal scherzend auf die Bitte eines Millionärs, ihm ein Autogramm zu geben: „Mein Autogramm kostet 1000 Kronen.“ Das geschah 1929 in Karlsbad. Der Millionär entschloss sich das Geld zu zahlen. Weltmeister Aljechin übergab das Geld der Turnierleitung und empfahl es dem zu geben, der in der nächsten Runde die erste Partie gewann. Das gelang Savelli Tartakower. Zu seiner großen überraschung wurde ihm der unerwartete Preis überreicht. |
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Der Schüler
Als Siegbert Tarrasch sechs Jahre alt war, zeigte er seinem Lehrer eine beschrieben Schiefertafel um zu beweisen, dass er schon schreiben könne. „Ausgezeichnet.“ lobte ihn der Lehrer. „aber was steht denn darauf?“ „Die erste Variante der spanischen Partie aus dem Lehrbuch.“ antwortete der Junge. |
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Bauern sind die Seele des Schachspiels
Während einer Simultanveranstaltung fragte Dr. Tartakower einen seiner vielen Gegner, warum er nur mit den Bauern gezogen habe. Verlegen antwortet schließlich der Schachfreund: „Ja wissen Sie, ich bewundere Sie und wollte doch so gerne gegen Sie spielen, ich kann aber kein Schach spielen, da ließ ich mir von meinem Freund wenigstens die Bauernzüge zeigen. Ich muss halt noch etwas lernen.“ |
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Wie spielt man richtig?
Beim traditionellen Schachturnier in dem britischen Badeort Hastings gewann der junge Engländer Parker durch eine Reihe brillanter Kombinationen und gewagter Figurenopfer eine Partie, die man allgemein als verloren angesehen hatte. Nach dem Sieg wurde Parker von allen Seiten beglückwünscht. Lediglich Weltmeister Aljechin runzelte missbilligend die Stirn. „Eines muss ich ihnen sagen, mein junger Freund.“ meinte er in vorwurfsvollen Ton zu Parker. „wenn sie richtig gespielt hätten, dann hätten sie diese Partie niemals gewonnen. |
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Der Gewinnplan
Dr. Siegbert Tarrasch lehnte Sekundanten ab. Als man ihm nach einer schwierigen Hängepartie zum Sieg gratulieren wollte, bekannte er freimütig: „Ich habe nur durch fremde Hilfe gewonnen. Als ich über der Partie brütete, schrie nebenan im Hotelzimmer ein Baby ständig „Aaaa!“ Ich folgte dem Rat und entdeckte den Gewinn auf der A-Linie. |
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Vergeistigt
Der Schwede Gösta Stoltz war geistigen Getränken gegenüber großzügiger. Berühmt wurde seine Glanzpartie, die er 1952 in Stockholm spielte. Als ihm der Unterlegene die Hand zur Gratulation reichte, griff seine Hand freilich ins Leere. Trotz erheblicher Anstrengung gelang es Stoltz nicht, die Rechte in die gewünschte Richtung zu bringen. Die Zuschauer mögen es für Siegestaumel gehalten haben. |
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Klarer Kopf
Nachdem Tigran Petrosjan seinen Weltmeistertitel 1966 gegen Boris Spassky verteidigt hatte, trank er bei der Siegesfeier einen Cognac. Als man ihm das leere Glas nachfüllen wollte, winkte er ab und ließ sich einen Obstsaft bringen. „Ich muss einen klaren Kopf behalten,“ erklärte er, „für den nächsten Titelkampf.“ Dieser fand 1969 statt. |
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Schach und Spiritismus
Der Tscheche Oldrich Duras geriet während eines Turniers in eine spiritistische Sitzung. Duras interessierte nur eine Sache, deshalb fragte er auch gleich das Medium, wer das Schachturnier gewinnen werde. Nach einer Weile konnte die Botschaft aus dem Jenseits entziffert werden, doch dann stand fest Rudolf Spielmann würde der Sieger sein. Das überraschte die Anwesenden nicht führte Spielmann doch klar mit 10 Punkten aus 11 Partien. Als dann die Frage nach dem zweiten gestellt wurde, und die Antwort des Geistes Duras lautete, wurden Zweifel am Okkultismus allgemein und an der Qualifikation des Mediums im besonderen laut. Duras lag weit abgeschlagen im hinteren Drittel der Tabelle. Am darauf folgenden Tag besiegte Duras den Spitzenreiter Spielmann und gewann auch gegen sieben weitere Gegner, was ihm den zweiten Platz einbrachte. „Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde für die es keine Erklärung gibt.“ meinte mit selbstzufriedenem Lächeln eine Dame aus dem spiritistischen Zirkel. „Doch,“ entgegnete Duras trocken, „die Erklärung ist, dass das Medium außer mir und Spielmann keinen weiteren Spieler mit Namen kannte.“ |
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Zerstreutheit der Schachspieler
Bei der Olympiade in Nizza 1974 erhob sich Najdorf von seinem Brett, um eine Tasse Tee zu holen. Bei seiner Rückkehr setzte er sich versehentlich an einen falschen Tisch. Als er sich einem ihm unbekannten Spieler gegenübersah, meinte er in väterlichen Ton: „Ich glaube, Sie haben sich in Ihrem Platz geirrt!“. |
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Zerstreutheit der Schachspieler
Cholmow bedrohte einen Läufer seines Gegners und war völlig sicher, dass dieser ihn gegen einen Springer tauschen würde. Als sein Gegner ihn ganz gegen jede schachliche Vernunft wegzog, schlug Cholmow in einer Reflexhandlung seinen eigenen Springer. Der Irrtum wurde nach Absprache mit der Turnierleitung revidiert. |
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Zerstreutheit der Schachspieler
Bei der Schacholympiade in München 1958 soll ein dänischer Meister seinen Kaffee gedankenversunken mit einem Läufer umgerührt haben. In einer Partie Ahues-Prezepiorka kam es zu einem Schlagabtausch, in dem der Tscheche im Eifer des Gefechts seinen eigenen Turm schlug. Der schlagfertige Berliner spielte ungerührt weiter. Nach Beendigung des Schlagabtausches rief der Tscheche erschreckt aus: „Was ist los? Ich habe keine Figur mehr!“. |
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Zerstreutheit der Schachspieler
Ein kanadischer Meister gab bei der Schacholympiade in München 1958 eine Brille, die auf seinem Tisch lag, als Fundgegenstand ab, um kurz darauf festzustellen, dass es seine eigene war. |
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Die Seitenspringer
Als Weltmeister J. R. Capablanca 1922 in Monte Carlo zu einer Simultanvorstellung weilte, wohnte zur gleichen Zeit im selben Hotel der als Berufsspieler auftretende Billardweltmeister Erich Hagenlocher. Was lag für den schach- und billardbegeisterten Hotelbesitzer näher, als die beiden Koryphäen zu einem kostspieligen Bankett einzuladen, das der geschäftstüchtige Hotelier selbstverständlich zu Reklamezwecken nutzte. Es ergab sich, dass die beiden Weltmeister gegen ein Match mit der Elfenbeinkugel und den Schachfiguren keine Einwände hatten. Die Bedingungen waren schnell ausgehandelt: Hagenlocher gewährte seinem sportlichen Gegner bei einem Limit von 100 Punkten 75 Punkte als Vorgabe, während der Schachkönig seinen Damenturm vom Brett nahm. Der Wettkampf rief in der monegassischen Hauptstadt riesiges Interesse hervor; das Hotel avancierte für einen Tag zum Hauptanziehungspunkt des kleinen Fürstentums am Mittelmeer. Die erste Runde gestaltete Erich Hagenlocher trotz der gewaltigen Vorgabe mit 100:94 Punkten siegreich, während der kubanische Weltmeister seine Runde überzeugend gewann. |
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Unfair!
Nachdem eine Partie vertagt worden war, rief ein Spieler seinen Kontrahenten telefonisch an, um ihm zu „eröffnen“, dass er die Partie aufgibt. Diesen Entschluss übermittelte er aber nicht der Turnierleitung, sondern erschien zum Termin der Wiederaufnahme der Partie und bestand auf Gewinn, da der Gegner „dank“ dieser gerissenen Methode nicht zum Spiel angetreten war. |
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Der Gedächtniskünstler
Harry Nelson Pillsbury konnte in seiner nur zwölf Jahre währenden Schachkarriere um die Jahrhundertwende auf einmalige Leistungen zurückblicken. Neben beeindruckenden Turnier- und Matcherfolgen ragten seine phänomenalen Gedächtnisleistungen heraus: Während eines Ruhetages im internationalen Turnier von Hannover (1902) gab er eine Blindsimultanvorstellung gegen 21 Spieler von Meisterstärke, die sich zudem noch beraten und auf dem Brett analysieren durften. Unter diesen Bedingungen hatte bis dahin kein Schachmeister gewagt, ein Reihenspiel zu geben! Nach fast 12-stündigem Kampf mit sich und den Gegnern hatte Pillsbury mit +3-7=11 seine Prüfung hervorragend bestanden. In einer weiteren „Seance“ spielte er gleichzeitig zwölf Schach- und sechs Damepartien sowie eine Whistrunde. Als diese Vorstellung zwei Stunden lief, forderte er seine Gegner auf, je 30 beliebige, aber schwierige Wörter aufzuschreiben, die er während der Vorstellung „en passant“ auswendig lernte und am Ende wunschgemäß vor- oder rückwärts aufsagte. |
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Zu viel Entgegenkommen
Gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts begannen die Damen ihre ersten Turniere zu veranstalten. Zuweilen nahmen aber auch spielstarke Vertreterinnen des „schwachen Geschlechts“ an Männerturnieren teil und starteten in solchen Wettbewerben, in denen sich Männer und Frauen in ausgewogener Zahl befanden, oder sie traten sogar in Matchen gegen berühmte Gegner an. Als Emanuel Lasker 1894 – im Jahr seines Weltmeisterschaftssieges gegen Wilhelm Steinitz – in New York einen Wettkampf gegen die Frau des international erfahrenen amerikanischen Meisters J. W. Showalter Ann Showalter – bestritt, gab er seiner Kontrahentin „standesgemäß“ einen Springer vor, verlor das Match jedoch mit 2:5. Danach bemerkte ein Reporter: „Lasker ist Lasker, aber ein Springer bleibt ein Springer!“ |
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Schach, ja – Skat, nein
Laut einer Stadtverordnung von 1861 waren den Baseler Feuerwehrleuten während des Bereitschaftsdienstes sämtliche Spiele mit Ausnahme des Schachs streng untersagt. Die rühmliche Ausnahme wurde damit begründet, weil „das Schachspiel im Gegensatz zur schwächenden Wirkung anderer Spiele zur Stärkung des Willens und Charakters, wiewohl zur Entwicklung von Scharfsinn und Erfindergeist beiträgt. Das sind Eigenschaften, die für die Belange unserer Feuerwehr mehr als nützlich sein können.“ |
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Um keine Ausrede verlegen
In einer Partie war der argentinische Großmeister Miguel Najdorf, der sich nicht nur auf dem Schachbrett als äußerst erfinderisch erwies, sondern auch in schwierigen Lebenssituationen durch unversiegbaren Humor, Optimismus und sprühenden Geist den Kopf oben behielt, in eine wenig erbauliche Stellung geraten. „Maestro, sie haben doch eine Figur verloren! Wie konnte das nur geschehen?“ fragte ein enttäuschter Fan den Großmeister, als der zu einer kurzen Verschnaufpause von seinem Spieltisch aufgestanden war. „Ach, das ist weiter kein Unglück“, erwiderte Naidorf, „wenn ich die Partie verliere, dann war es eben ein offensichtliches Versehen, sollte ich aber noch gewinnen, führe ich das auf eine weitberechnete Kombination zurück.“ |
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Schriftsteller und Schach
„Was soll ich Ihnen zu Ehren spielen?“ wurde Georg Bernhard Shaw einmal von einem Orchesterdirigenten im Restaurant gefragt.“ Es wäre mir am liebsten, wenn Sie mit mir eine Partie Schach spielen würden.“ antwortete der Spötter Shaw. |
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Rellstab
Ludwig Rellstab wurde nicht zu Unrecht von seinen Meisterkollegen „Schachprofessor“ genannt. Einmal hatte er in einem Berliner Turnier eine wichtige Partie gewonnen und eilte in den Nebenraum, wo seine Frau auf ihn wartete. Der vom Spiel und Erfolg doppelt erhitzte Rellstab setzte sich brilleputzend an den Tisch zu einer Dame, eröffnete ihr, dass er durch ein glänzendes Opfer gewonnen habe und begann, zu Details überzugehen. Erst als er seine Brille gesäubert und auf die Nase gesetzt hatte, wurde er seines Irrtums gewahr und zog sich unter tiefen Bücklingen von der entgeistert blickenden Fremden zurück! |
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Bobby Fischer
Mit sehr nachdenklichem Gesicht schreitet Bobby durch den Turniersaal. „Was ist passiert?“, fragt Lombardy. „Ich stehe schlecht“, antwortet Fischer. Lombardy: „Dann biete doch einfach Remis an.“ Fischer: „So schlecht stehe ich nun auch wieder nicht!“ |
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Fischer und seine Mitmenschen
Auf der Schacholympiade 1962 in Varna kam es in der Partie zwischen Bobby Fischer und Wolfgang Uhlmann nach 19 Zügen zu folgendem Dialog: Fischer: „Remis!?“ Uhlmann: „Aber es muss doch dreimal Zugwiederholung sein!“ Fischer: „Sie nehmen das Remis an, wie ich es sage, sonst spiele ich weiter und werde Sie dann schlagen!“ Uhlmann nahm es nicht tragisch und akzeptierte das Remis. |
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Alexander der Selbstbewusste
Als der damalige Weltmeister Aljechin bei einem Spaziergang in Paris ein kleines Café betrat, um dort eine Erfrischung einzunehmen, bemerkte er, dass im selben Raum Schach gespielt wurde. Nach einer Weile wurde er von einem Herrn gebeten, mit ihm doch eine Partie Schach zu spielen. Der Weltmeister willigte ein, die Gegner setzten sich daraufhin an einen Tisch und stellten die Figuren auf. „Ich gebe Ihnen einen Turm vor“, sagte der Weltmeister. Leicht entrüstet erwiderte sein Kontrahent: „Aber wieso denn? Sie kennen mich doch überhaupt nicht.“ „Eben deswegen!“, antwortete Aljechin. |
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Wie groß ist „klein“?
Max Euwe, fünfter Schachweltmeister und lange Zeit ein Nationalheld im kleinen Holland, muss wohl auch anderwärts ziemlich populär gewesen sein. Eingefügt werden soll rasch noch, dass Euwe ein stattlicher Mann von Gardemaßen war, so knapp an die zwei Meter! Sein Landsmann und Schachkollege Wülem Mühring überragte ihn allerdings noch um einen halben Kopf! In den sechziger Jahren besuchten die beiden Moskau, und als sie über die belebte Uliza Gorkowo schlenderten, belauschten sie folgendes Gespräch: „Siehst du die beiden da vor uns? Das sind zwei holländische Schachmeister. Der Kleine ist Euwe!“ |
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Robert Hübner – eine Ikone des Schachs!
Zwischen Hübner und Rogoff soll sich auf einer Jugend- Mannschaftsweltmeisterschaft die folgende Geschichte ereignet haben: Damals wurden noch Hängepartien gespielt und Hübner musste sehr lange spielen. In der nächsten Runde musste Deutschland gegen die USA antreten und Hübner forderte für sich selbst verständlicherweise eine Pause. Sein damaliger Coach meinte aber, man brauche seine Stärke oder wenigstens seine Präsenz am 1. Brett. Hübner willigte also ein, aber nur unter der Bedingung, er dürfe Remis machen. Damit war der Teamchef einverstanden und er hoffte, dass damit ein Ruck durch die Mannschaft ginge. Hübner, der jedoch schon immer an Mann von Prinzipien war, wollte nicht, dass eine solche Partie jemals an die öffentlichkeit gerät, also bot er Rogoff (der sehr stark war, aber nicht ganz so gut wie Hübner), dass man Remis vereinbare, ohne einen Zug ausgeführt zu haben. Rogoff willigte ein. Die Turnierleiter andererseits fanden das gar nicht so lustig und weigerten sich, das Ergebnis zu akzeptieren. Daraufhin nahmen sich beide ein Formular und konstruierten eine Partie mit etwa folgenden Zügen: 1.b3 g6 2.Sa3 Lg7 3.Tb1 La1 4.Lb2 Sh6 5.Lg7 Tg8 6.Lh8 Lg7 usw. mit Remis. Das gefiel den Offiziellen erst recht nicht, und sie bestanden darauf, dass die beiden sinnvolle Züge ausführten. Rogoff war einverstanden, Hübner nicht. Als Ergebnis wurde schließlich notiert: Hübner-Rogoff 0:1. Das beantwortet außerdem folgende einfache Frage: „Welche Partie war das kürzeste Remis der Geschichte und gleichzeitig die kürzeste entschiedene Partie?“ |
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Als Nimzowitsch einmal in Israel war, besuchte er anonym den dortigen Lasker-Schachclub. Natürlich fertigte er einen Spieler nach dem anderen ab. Tatsächlich aber sagte einer der Kiebitze zu ihm: „Sie sind ein sehr starker Spieler. Ihr Stil erinnert mich an Nimzowitsch!“ |
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Rubinstein der Dominator
In einem Turnier benötigte Akiba Rubinstein nur noch ein Unentschieden, um den Sieg davonzutragen. Ein paar Züge wurden gespielt und sein Gegner bot Remis an. Rubinstein lehnte ab! Einige Züge später, als Rubinstein inzwischen deutlichen Vorteil hatte, bot er selbst Remis, was sofort und gönnerhaft akzeptiert wurde. Er sagte dann: „ICH entscheide, wie die Partie ausgeht, gegen einen Spieler von IHREM Kaliber!“ |
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Der Witz im Schach
„Wenn Sie tausendmal soviel wissen würden, es würde Ihnen nichts nützen, denn das Schach muss man damit“ – und Aljechin deutete im Gespräch mit dem tschechischen Meister Opocenski an seinen Kopf – „spielen. Im Schach entscheidet nämlich nicht das, was man weiß, sondern das, was man kann. Die Theorie ist zwar sehr wichtig, aber der Witz gilt manchmal mehr. Der Witz würzt das Leben und nicht das Einmaleins!“ |
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Er blies zum Angriff
Beim Schachspiel gegen König Heinrich IV. von Frankreich passierte dem Edelmann Francois de Bassompierre das Missgeschick, einen ziemlich lauten, unzweideutigen Ton von sich zu geben, als er mit einem Springer ziehen wollte. Geistesgegenwärtig rettete er die Situation, indem er zum König sagte: „Eure Majestät, dieses Pferd rührt sich ohne Trompetensignal nicht von der Stelle!“ |
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Kultivierte Zweckentfremdung
Ein Fußballschiedsrichter hatte eine originelle Sammlung von Gegenständen, mit denen ihn Zuschauer beworfen hatten. „Ich glaube, man kann das alles schwer vergleichen; manche Fans haben mich sogar mit Pflastersteinen beworfen, aber am kultiviertesten waren die Isländer, die warfen mit Schachfiguren!“ |
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Dr. Michail Botwinnik
Ja, ich habe mal schon mal eine Blitzpartie gespielt. Das war in einem Zug im Jahre 1929. |
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Der arme, aber kreative Vorsitzende, oder: Es fehlt im Schachverein einfach der Humor
Jubiläum im Verein, aber kein Geld. Also musste mal wieder eine Tombola herhalten damit man wenigstens ein paar Mark für den nach Turnierbesuch, für die Jugendarbeit, usw. hereinbekommt. Die Bestückung der Tombola übernahm der 1. Vorsitzende persönlich und alle waren über die angekündigten Preise erstaunt. Erster Preis: Eine kombinierte Schiffs- Bahn-Bus- und Wanderreise von einer Woche. Zweiter Preis: Eine der beliebten Butterfahrten. Dritter Preis: Eine Schlossbesichtigung von hohem kulturellen Wert. So wurden bei der Jubiläumsrede des Vorsitzenden die Preise und der Kauf der Lose schmackhaft gemacht. Es wurde ein gelungener Abend und da alle Mitglieder um die Ebbe in der Kasse wussten, geizte keiner mit dem Kauf der Lose, von denen jedes eine Mark kostete. Der Gewinner des ersten Preises bekam ein Kuvert überreicht, auf dem folgendes stand: Wandern Sie bitte bis zur nächsten Bushaltestelle, fahren Sie bitte mit dem Zug eine Station bis zum nächsten Rheinhafen, besteigen Sie dort die Fähre, setzen über den Rhein um kommen mit dem nächsten Bus wieder ins Spiellokal. Alles zusammen dauerte vielleicht eine Stunde. Dabei lag ein Fünfmarkschein fürs Fahrgeld. Der zweite Preis bestand darin, dass sich beim Sohn des Gastwirtes Dreirad geliehen wurde. Der Preisträger bekam ein Tellerchen mit Butter in die Hand gedrückt und durfte drei Runden im Saal fahren. Der dritte Preis war der Höhepunkt: Man überreichte dem Gewinner ein hochwertiges Vorhängeschloss aus edelstem Metall und kunstvoller Verarbeitung, welches er bis zum nächsten Spielabend zur Besichtigung mit nach Hause nehmen durfte. Dem Gewinner des ersten Preises wurde noch gesagt, dass er seinen Gewinn in einer Woche durchführen könne. Der Saal tobte vor Lachen, nur die Frau eines der Mitglieder sagte etwas von Unverschämtheit, die war aber nicht aus dem Rheinland, so zwischen Düsseldorf und Köln, wo Lachen und Frohsinn noch vor Schach kommt. |
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Matt in zwei Zügen
In einer Turnierpartie machte ein Spieler einen sehr stark aussehenden Angriffszug. Sein Gegner studierte lange die Stellung und meinte dann: „Scheint bald matt zu sein.“ „Jawohl“, bekam er zur Antwort, „in zwei Zügen matt.“ „Warum haben Sie es denn nicht angesagt?“ „Weil ich es nicht gesehen habe.“ |
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Blindschach
Zwei Schachspieler trafen sich eines Tages unvermutet in einem Krankenhaus als Bettnachbarn wieder und es war nur die Möglichkeit eine Blindschachpartie zu spielen. Und der eine sagte auf einmal: „Dame Berta schlägt Bauer Gustav!“ Und die Lernschwester die dabeistand ganz erschreckt und meinte, der Patient sei in Fieberfantasien, „Ach, der Bauer Gustav wird sich das schon nicht gefallen lassen.“ |
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Kiebitze
Ein bekannter Meisterspieler geriet in seiner Turnierpartie in immer größere Bedrängnis und die Zuschauer ringsherum, die tuschelten und flüsterten. Und er wurde immer ärgerlich und schließlich wandte er sich erbost an einen der Kiebitze neben ihm: „Wer spielt den eigentlich die Partie? Sie oder ich?“ Und der Kiebitz sagte nur: „Gott sei Dank: Sie!“ |
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Fesselung
In einem Schachturnier in einem Kurort waren die Teilnehmer in einem Hotel mit recht dünnen Wänden untergebracht und der Meister suchte verzweifelt in seiner Hängepartie nach einer Gewinnversetzung, um sie am nächsten Morgen siegreich beenden zu können. Und plötzlich um Mitternacht, so mitten Halbschlaf kam ihm die Erleuchtung: „Ich habs, ich muss die Dame fesseln. Ich muss die Dame fesseln“. Erschreckt fuhr eine ältliche Lady im Nebenzimmer auf und lief erregt zum Portier: „Es soll ein schreckliches Verbrechen im Nebenzimmer geschehen. Kommen Sie sofort! Kommen Sie sofort!“ |
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Schach-Musik
Der Komponist Max Reger saß im Gasthaus, wo eine Kapelle spielte, und rief den Ober: „Herr Ober, spielt die Kapelle auch Wünsche der Gäste?“ „Gewiss, was soll die Kapelle für sie spielen?“ „Am liebsten wäre mir, wenn die Kapelle Schach spielt, bis ich mit dem Essen fertig bin.“ |
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Beruf und Hobby
In einer Bank der US-amerikanischen Stadt Seattle wurde eines Morgens ein Einbrecher dingfest gemacht, der über dem Studium einer Zeitung eingeschlafen war. Wie sich ergab, war er bei Nacht und Nebel „eingestiegen“, hatte eine Zeitung mit einer Schachspalte gefunden, begann die Aufgabe zu lösen und wurde schließlich vom Schlaf überwältigt. Ja, ich habe mir schon ein untaugliches Hobby ausgesucht“, brachte der Einbrecher mit süßsaurer Miene hervor, nachdem er den Urteilsspruch vernommen hatte. „Ihr Hobby ist sauber“, erwiderte der Richter, „nur ihren Beruf haben Sie nicht richtig gewählt!“
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Im Vorübergehen
Zum wiederholten Mal fand ein Wettkampf zwischen der Mannschaft eines Schachvereins und der eines Irrenhauses mit ärzten und Insassen statt, wobei nicht immer der Schachverein siegte! Während des Spiels schlug ein Mitglied des Schachvereins einen Bauern seines Gegners „en passant“. Jener stutzte und fragte, was dies bedeuten solle. Sein Kontrahent erklärte ihm, dass ein ganz regulärer Zug stattgefunden habe. Doch er ließ sich davon nicht überzeugen und sagte: „En passant! En passant! Nee, nee! Es mag sein, dass wir alle hier verrückt sind, aber sooo verrückt sind wir nun doch nicht. Stellen Sie nun den Bauern wieder hin!“. |
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Die Wahl
„Meine Frau hat gesagt, sie lässt sich scheiden, wenn ich nicht endgültig das Schachspielen aufgebe!“ „Das ist ja scheußlich!“ „Ja, freilich, ich werde meine Frau wirklich sehr vermissen!“ |
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Bedeutet Schachspiel Grausamkeit?
Mit einem seltsamen Fall hat sich das Scheidungsgericht von Little Rock, New York, zu befassen. Verklagt wurde von seiner Gattin ein gewisser Thomas S. Mulligan, da er einer seltsamen Leidenschaft nachgeht, die in den Augen seiner Gattin als Grausamkeit zu werten ist. Mr. Mulligan trinkt nicht, raucht nicht, spielt nicht Poker, geht nicht zu Pferderennen, hat auch keine Freundinnen, aber er spielt Schach! Es ist nicht Schach mit landläufigem Sinn, sondern Mr. Mulligan hat es sich in den Kopf gesetzt, Schachprobleme zu ersinnen und diese an Schachklubs und sonstige Interessenten zu vergeben. Er verlangt übrigens keinen Cent dafür, dies scheint aber sein Hauptfehler zu sein, denn in der Klage heißt es wörtlich: „… seit mehr als zehn Jahren spielt mein Gatte allabendlich von acht Uhr bis mindestens ein morgens mit seinen lächerlichen Schachfiguren. Oft sitzt er ganz im Gedanken versunken vor dem magischen Brett und starrt auf die Figuren. Störe ich ihn, indem ich ihn bitte, er möchte mit mir ein Wort sprechen oder einmal mit mir ins Kino gehen, dann wird er sogleich grob, was er übrigens dadurch zu tarnen versucht, dass er mir vorwirft, ich hätte keine Ahnung davon, wie man seinen Geist beschäftigt. Das ärgste aber ist, dass er die vielen Probleme im Laufe der Jahre ausgearbeitet hat, ohne einen Cent dafür zu verlangen, an fremde Leute verschenkt. Wenn er damit Geld verdienen würde, wäre seine Leidenschaft ja halb so schlimm, so aber fühle ich mich in doppelter Weise geschädigt. Ich bitte daher das hohe Gericht, Thomas S. Mulligan wegen seelischer Grausamkeit zu verurteilen…“ Diese merkwürdige Logik der Mrs. Mulligan wird den Herren Scheidungsrichtern in Little Rock sicherlich noch arges Kopfzerbrechen bereiten; es bleibt daher abzuwarten, wie sie sich aus der Affäre ziehen werden. |
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Schachfans bevorzugt
Die Dresdner „Sächsische Zeitung“ berichtete 1984, dass an einem Taxi in der Elbmetropole folgendes Schild zu lesen war: „Wenn Sie sich über Fußball unterhalten wollen, wenden Sie sich bitte an einen anderen Kollegen. Ich bevorzuge einen intelligenten Kunden, mit dem ich ausführlich über den Verlauf des Schachweltmeisterschaftskampfes Karpow gegen Kasparow fachsimpeln kann.“ |
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Zeitüberschreitung
Eine andere Geschichte von Nigel Short reicht noch weiter in seine Kindheit zurück. Das neunjährige englische Wunderkind spielte eine seiner ersten Turnierpartien. Der Gegner hatte viel Zeit verbraucht und schließlich fiel an seiner Uhr das Kontrollblättchen. „Was bedeutet das?“ fragte der Junge seinen Gegner und zeigte auf die Uhr. „Oh“, antwortete der Mann, „das heißt nur, dass meine Zeit abgelaufen ist. Das hat aber nichts zu sagen, man spielt einfach weiter.“ Die Partie endete remis. Später erklärte Shorts Vater dem Jungen den Sinn des Zeitkontrollblättchens und machte ihm klar, dass er die Partie schon gewonnen hatte, wenn er nur die Zeitüberschreitung reklamiert hätte. Short war tief erschüttert, wie schlecht Menschen sein können. |
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Ebenfalls zur Legende geworden ist die Zerstreutheit der Schachspieler
Bei der Olympiade in Nizza 1974 erhob sich Najdorf von seinem Brett, um eine Tasse Tee zu holen. Bei seiner Rückkehr setzte er sich versehentlich an einen falschen Tisch. Als er sich einem ihm unbekannten Spieler gegenübersah, meinte er in väterlichen Ton: „Ich glaube, Sie haben sich in Ihrem Platz geirrt!“.
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Intelligenter Hund
Der italienische Meister Stefano Tatai brachte gewöhnlich zu seinen Turnierpartien einen Hund mit, an dem er sehr hing, und der sich während der ganzen Partie zu Füßen seines Herrn niederzulegen pflegte. Am Ende einer Runde in einem römischen Café war Tatai am Tisch sitzen geblieben, um eine Stellung zu analysieren, und sein Hund hatte sich auf dem Stuhl vor ihm niedergelassen. Ein Gast näherte sich und erlaubte sich die geistreiche Bemerkung: „Sie wollen doch nicht behaupten, dass Ihr Hund Schachspielen kann?“ Darauf Tatai gleichmütig: „Ach was, die letzten drei Partien hat er verloren!“ |
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Sprüche von Bobby Fischer
„Wie ich Weltmeister wurde“ – Unter diesem Titel wollte Fischer bereits 1963 ein Buch herausgeben. Er war felsenfest davon überzeugt, besser als der damals amtierende in Kuokala (heute Repino) bei Petersburg geborene, russische Weltmeister (1948-1957, 1958-1960, 1961-1963) Dr. Michail Moissejewitsch Botwinnik zu sein. |
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Wie doch die Zeit vergeht …
Von dem amerikanischen Großmeister George Koltanowski stammt diese Geschichte. Bei der US-Meisterschaft 1958 gewann James T. Sherwin in den ersten Runden alle Partien. Samuel Herman Reshewsky, der es ihm gleich tat, sagte zu ihm: „Nun muss ich Sie wohl stoppen.“ „Vielleicht stoppe ich Sie ja“, gab dieser zur Antwort. Reshewsky: „Nicht in einer Million Jahren.“ Nachdem Sherwin die Partie gewonnen hatte, murmelte er beiläufig: „Wie doch die Zeit vergeht …“ |
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Ebenfalls zur Legende geworden ist die Zerstreutheit der Schachspieler
Ein kanadischer Meister gab bei der Schacholympiade in München 1958 eine Brille, die auf seinem Tisch lag, als Fundgegenstand ab, um kurz darauf festzustellen, dass es seine eigene war. Im gleichen Turnier soll ein dänischer Meister seinen Kaffee gedankenversunken mit einem Läufer umgerührt haben. |
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Achte auf deine Dame! —In Großmeisterpartien ist der Verlust der Dame sehr selten, weil man für gewöhnlich mit dieser Figur auf dem Brett sehr sorgsam umgeht. Dennoch kommt auch das ab und an in der Welt des Schachs vor und macht dann als Kuriosität die Runde um den Globus. Im Kandidatenturnier 1956 hatte der sonst beinahe unfehlbare Armenier Tigran Wartanowitsch Petrosjan gegen seinen Landsmann David Bronstein die Dame stehen lassen. Für dieses überraschende „Geschenk“ bedankte sich Bronstein beim Abschlussbankett auf seine unverwechselbar immer das Konventionelle meidende Art, indem er von einer Riesentorte, die den Teilnehmern überreicht wurde, seinen Anteil – eine weiße Dame – dem unglücklichen Petrosjan als Geschenk überreichte. |
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Ebenfalls zur Legende geworden ist die Zerstreutheit der Schachspieler
ähnliches passierte in einer Partie Cholmow-Lutikow. Cholmow bedrohte einen Läufer seines Gegners und war völlig sicher, dass dieser ihn gegen einen Springer tauschen würde. Als sein Gegner ihn ganz gegen jede schachliche Vernunft wegzog, schlug Cholmow in einer Reflexhandlung seinen eigenen Springer. In beiden Fällen wurde der Irrtum nach Absprache mit der Turnierleitung revidiert. |
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Sämisch und die Zeit
Bei einem Turnier spielte Tröger gegen Sämisch. Sämisch merkte nicht, dass er seine Bedenkzeit überschritt und brütete weiter über der Stellung. Tröger bat den Schiedsrichter „aus journalistischem Interesse“, Sämisch nicht zu stören. Er wollte beobachten, wie lange es dauern würde, bis er seine Zeitüberschreitung bemerkte. Erst nach über 40 Minuten schaute Sämisch auf, blickte auf die Uhr und reichte dem Tröger die Hand zur Gratulation. |
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Aljechin an der Himmelspforte —Nach seinem Matchsieg gegen Jefim Dmitrijewitsch Bogoljubow im Jahre 1929 gab Weltmeister Alexander Aljechin dem stets überoptimistischen Gegner auf dem Abschlussbankett eine kleine Lektion mit auf den Weg: „Mir träumte, ich sei gestorben. Ich komme zur Himmelspforte, wo mich der Heilige Petrus empfängt und fragt, was ich auf Erden gewesen sei. Wenn etwa ein Schachmaestro, so könne er mich nicht ins Himmelreich aufnehmen. Enttäuscht wollte ich mich bereits auf den Rückweg machen, als ich plötzlich noch hinter einer himmlischen Wolke Bogoljubow entdeckte, der gerade mit seinem Taschenschach etwas analysierte. Ich fragte Petrus, wieso Bogoljubow dann aber in den Himmel gekommen sei, wo er doch auch ein Schachmaestro auf Erden war. „Nein, lieber Aljechin“, antwortete mir der Himmelswächter, das denkt er nur.“ |
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Der alte Bekannte
Als Alexander Aljechin nach seinem Wettkampfsieg über Capablanca in die Alte Welt zurückkehrte, sprach ihn im Salon des überseedampfers ein älterer Herr an und gab sich als guter Bekannter aus dem St. Petersburg der Vorkriegsjahre zu erkennen. Die Freude über das Wiedersehen stand ihm deutlich im Gesicht, und lebhaft redete er auf Aljechin ein. Der frischgebackene Weltmeister reagierte verlegen: Er konnte sich nicht daran erinnern seinem Gegenüber jemals begegnet zu sein. Dieser zeigte sich untröstlich, nannte Stätten ihres Zusammenseins, die Namen gemeinsamer Bekannter, umsonst: Aljechin zuckte nach wie vor die Achseln. Der andere wurde immer hitziger: „Aber sie müssen sich doch jenes Neujahrsabends entsinnen, es war wohl 1910 oder 1911, als wir beide mutterseelenallein im Cafe „NEWA“ hockten? Ich ließ durch den Kellner ein Schachspiel und Figuren holen und brachte ihnen die Spielregeln bei! Apropos: Spielen sie überhaupt noch Schach?“ |
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Das Schachwunderkind
Der Amerikaner, am 26.11.1911 in Ozorków (Polen) geboren und am 04.04.1992 in Spring Valley (USA) gestorben, Samuel Reschewski, war das berühmteste Schachwunderkind. Bereits als Sechsjähriger spielte er gegen die Mitglieder des Wiener Schachclubs simultan. Sein erstes internationales Meisterturnier bestritt er mit elf Jahren 1922 in New York, wo er auf gestandene Meister wie der deutsche Dr. Emanuel Lasker, Ossip Bernstein und David Janowski traf. Besonders Janowski hatte Schwierigkeiten den Jungen ernst zu nehmen. „Das Jüngelchen versteht vom Schach nicht mehr als ich vom Seiltanzen“, raunte er nach zwölf Zügen zu Lasker. „Schauen Sie auf seine Position. Bald hat er keine Züge mehr. Völlige Paralyse.“ Doch der kleine Samuel zeigte sich unbeeindruckt und verteidigte sich hartnäckig. Nach 40 Zügen hatte Janowski seine überlegene Stellung immer noch nicht gewonnen. Die Partie wurde abgebrochen und in der Pause korrigierte Janowski sein vorheriges Urteil: „Sie hatten recht. Der Junge ist ein Wunder. Ich fühle, dass ich verlieren werde.“ So kam es, dass der Junge aufsprang und seinem Vater um den Hals fiel: „Ich habe den großen Meister besiegt.“ |
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Wer gewinnt?
Bei einem englischen Turnier geriet der damalige Weltmeister Aljechin durch ein zu riskantes Spiel gegen seinen Gegner in eine äußerst fatale Lage. Aljechin gelang es dennoch mit viel Glück, sich bis zum Abbruch zu retten. Voller Stolz zeigte sein Gegner dann in der Mittagspause die Abbruchstellung einem Dr. Tartakower und fragte diesem dann nach einigen Erläuterungen: „Nun, was denken Sie, wer gewinnt die Partie?“ Darauf Dr. Tartakower trocken: „Aljechin.“ „Aber wieso denn? Ich habe doch die viel bessere Stellung!“, rief Aljechins Gegner erstaunt. Dr. Tartakower antwortete: „Ja, aber Sie haben mich ja nicht gefragt, wer die bessere Stellung hat, sondern wer die Partie gewinnt“ und verschwand daraufhin. Tatsächlich konnte Aljechin die Partie letztendlich für sich entscheiden. |
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Sämisch und das liebe Geld
Sämisch, ein Lebenskünstler ohnegleichen, da er mit nichts seinen Lebensunterhalt zu bestreiten wusste (oder musste), hatte nach dem Krieg ein bescheidenes Auskommen als Schachprofi, indem er Partien in einem Mannschaftswettbewerb gegen Geld bestritt. Er wurde sofort pro Zug bezahlt, d. h. nach jedem seiner Züge bekam er eine Mark. Der Mannschaftsführer saß neben ihm und legte tatsächlich nach jedem von Sämisch gemachten Zug eine Münze auf den Tisch. Allerdings ging dem Zahlmeister das Münzgeld aus. Und Sämisch zog nicht mehr. Eiligst konnte ein Schein gewechselt, der letzte Zug abgeholt werden. Nachdem nun eine Mark mehr auf dem Stapel lag, erwachte der Meister und spielte seinen nächsten Zug. |
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Sämisch in Zeitnot
Der respektable Großmeister Fritz Sämisch (1896-1975), der fast in jeder Turnierpartie in Zeitnot geriet, sollte in einer norddeutschen Kleinstadt eine Simultanveranstaltung geben. Als er mit Verspätung im Spielsaal eintraf, war seine Kleidung ziemlich derangiert und sein Gesicht wies frische Hautabschürfungen auf. „Um Gottes Willen, was ist denn passiert?“, wurde er von seinen Schachfreunden gefragt, die ihn sofort umringten. „Ach“ meinte Sämisch, „ich war etwas spät dran und lief in Eile über die Straße, da hat mich ein Motorradfahrer erwischt“. Da kam eine vorwitzige Stimme aus der Runde: „Also wieder die leidige Zeitnot.“ |
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Bogoljubow —Als der erfolgreiche tschechische Richard Reti (1889-1929) 1920 in Göteborg ein stark besetztes Turnier gewonnen hatte, klopfte ihm Bogoljubow kameradschaftlich auf die Schulter und meinte: „Trotzdem wirst du niemals Weltmeister, du bist dafür viel zu dick!“ „Aber du bist ja selbst viel dicker als ich“, entgegnete Reti erstaunt. „Ja, aber ich bin Bogoljubow“, kam es bescheiden zurück. |
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Ebenfall zur Legende geworden ist die Zerstreutheit der Schachspieler
In einer Partie Ahues-Prezepiorka kam es zu einem Schlagabtausch, in dem der Tscheche im Eifer des Gefechts seinen eigenen Turm schlug. Der schlagfertige Berliner spielte ungerührt weiter. Nach Beendigung des Schlagabtausches rief der Tscheche erschreckt aus: „Was ist los? Ich habe keine Figur mehr!“. |
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Feste Sache
Der starke Bremer Carl Carls (1880-1958) eröffnete mit den weißen Figuren immer mit 1. c4. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche. Daher wurde in Deutschland die Eröffnung mit 1. c4 auch lange Zeit als Bremer Eröffnung betitelt. Eines Tages setzte er sich zu einem Mannschaftskampf ans Brett, griff mit Schwung nach dem C-Bauer und mit einem Ruck flog die Spielplane in die Luft und die darauf befindlichen Figuren quer durch den Raum, mit Ausnahme des C-Bauern. Seine Mannschaftskollegen hatten in der Nacht zuvor diesen am Brett von Carls mit starkem Klebstoff festgeklebt. |
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Verlierer mit hoher Selbsteinschätzung
1908 spielten der süddeutsche Meister Köhnlein gegen den gefürchteten Kaffeehausspieler Burletzki einen Wettkampf auf sechs Gewinnpartien. Letzterer ging mit viel Selbstvertrauen und Ichgefühl in den Kampf, aber die erste Partie gewann Köhnlein. Burletzki: „Ich habe einen dummen Fehler gemacht.“ Die zweite Partie gewann Köhnlein. Burletzki: „Alle Partien kann man nicht gewinnen.“ Die dritte Partie gewann Köhnlein. Burletzki: „Ich bin heute nicht in guter Form.“ Die vierte Partie gewann Köhnlein. Burletzki: „Er spielt nicht schlecht.“ Die fünfte Partie gewann Köhnlein. Burletzki: „Ich habe ihn unterschätzt.“ Die sechste Partie gewann Köhnlein. Burletzki: „Ich glaube, er ist mir ebenbürtig.“ |
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Eben deswegen
Der Weltmeister Dr. Aljechin betrat auf einem Spaziergang in Paris ein kleines Café um eine Erfrischung einzunehmen. Im selben Raum wurde auch Schach gespielt. Aljechin sah manchmal hinüber und wurde schließlich von einem Herrn aufgefordert, mit ihm eine Partie zu spielen. Aljechin nahm an und die Gegner setzten sich an einem Schachtisch nieder und stellten die Figuren auf. „Ich gebe Ihnen einen Turm vor“, meinte Aljechin. „Aber wieso denn?“, entgegnete leicht entrüstet sein Partner, „Sie kennen mich doch überhaupt nicht!“ „Eben deswegen!“, war die Antwort Aljechins. |
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Salve!
Im Jahre 1906 nahm der starke polnische Meister G. S. Salwe an dem berühmten Turnier von Ostende teil. Auf der zum Spiellokal des Hotels führenden Steintreppe stand mit farbigen Intarsien in Latein „Salve!“ (Sei gegrüßt!) Der Maestro verstand jedoch kein Latein und nahm an, dass ihm zu Ehren die Inschrift gemacht worden sei. Den erstaunten Hotelbesitzer ließ er wissen, dass er seinen Namen lieber ohne Fehler geschrieben sähe! |
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Capablancas Verlustpartien
Jose Capablanca, die Schachmaschine, hat in seiner gesamten Schachlaufbahn nur wenige Partien verloren. Eugéne Sonosko-Borowsky kam erster auf die Idee, alle bekannten Verlustpartien Capablancas als Buch zu veröffentlichen. Darauf konterte Capablanca, er plane ein Buch mit guten Partien von Sonosko-Borowsky herauszubringen, werde aber höchstwahrscheinlich dieses Vorhaben nicht zu Ende bringen können, da er mangels Masse bisher nicht über die Einleitung hinausgekommen sei. |
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Aufgabe mal anders
Der Berliner Meister Curt von Bardeleben (1861-1924) war ein hochsensibler, allerdings auf seine Umgebung oft skurril wirkender Mensch. Als er beim Schachkongress in Hastings 1895 nach vorzüglichem Start und wohlberechtigten Hoffnungen auf ein gutes Abschneiden gegen Steinitz in einen Mattangriff geriet, gab der die Partie nicht etwa auf, sondern verschwand einfach aus dem Turniersaal und tauchte nicht mehr auf. Diese Form der Kapitulation wiederholte der später häufig, so dass man ein damals geflügeltes Wort mit seinem Namen verknüpfte: „Liegt eine Partie aber ganz darnieder, dann geh mal raus und komm nicht wieder“. Eine verfeinerte Form dieser Gepflogenheit wandte er beim Münchener Turnier 1900 an. Als er gegen den österreicher Karl Schlechter in einer Partie auf Verlust stand, machte er sich wieder aus dem Staub, aber diesmal nicht sang und klanglos, sondern er schickte einen Dienstmann, der seinem Kontrahenten die Aufgabe der Partie übermittelte. |
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Die Remisstellung
über Louis Paulsen, einen bekanntermaßen langsamen Spieler, berichtete George MacDonnell in der Deutschen Schachzeitung 1895 folgendes: In klarer Remisstellung brütete Paulsen über dem Brett, ohne einen Zug zu machen. Seine Bedenkzeit lief dabei ab. Sein Gegner, der das bemerkte, fragte Paulsen, worüber er denn nachdächte, die Partie sei doch Remis. Paulsen antwortete: „Worüber ich nachdenke? Wenn wir das Spiel jetzt remis geben, dann habe ich in der nächsten Partie Weiß. Und ich überlege nun, welche Eröffnung ich wählen soll.“ Paulsen verlor durch Zeitüberschreitung. |
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Die Zigarren des Weltmeisters
Die ersten Weltmeister der Schachgeschichte, Wilhelm Steinitz und Emanuel Lasker, waren als passionierte Zigarrenraucher wiederholt in kleine Geschichten ob dieses Genusses verwickelt. Während ihres Weltmeisterschaftskampfes im Jahre 1894 hatte Lasker von einem ihn verehrenden Anhänger ein Kistchen feinster Zigarren geschenkt bekommen. Nachdem Lasker das Match siegreich beendet hatte, gratulierte ihm dieser Fan und brachte sich gleichzeitig in Erinnerung, indem er den neuen Weltmeister fragte, ob ihm die besagten Zigarren auch ein wenig geholfen hätten, den Kampf zu gewinnen. „Selbstverständlich haben sie dazu beigetragen“, antwortete Lasker, „Sie hatten eine wirklich prachtvolle Idee.“ „So gut sind sie also gewesen?“ ließ der Fan nicht locker. Das weiß ich nicht“, präzisierte der Weltmeister, „ich habe sie nach und nach Steinitz angeboten. Ich selbst habe andere geraucht.“ |
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Paris bei Nacht
Weltmeister Dr. Emanuel Lasker verbrauchte am Schachbrett offenbar so viel Konzentrationskraft, dass ihm außerhalb seiner Profession zuweilen erstaunliche Fehler unterliefen. Als er einmal von London nach Paris gekommen war, stellte er sein Gepäck im Hotel ab und begab sich sofort in das berühmte „Café de la Regence“ (wie es sich für einen Schachspieler gehörte, wenn er in Paris war!). Gegen Abend, als es an der Zeit war, wieder zu gehen, konnte er sich allerdings nicht mehr an die Adresse seines Hotels erinnern. Da konnte nur ein Blitztelegram an seinen Freund nach London helfen, um die Hoteladresse in Erfahrung zu bringen. Jedoch vergaß der zerstreute Doktor diesmal, die Adresse des Pariser Postamtes anzugeben. So wartete er und wartete, schlenderte in Erwartung einer Rückantwort viele Stunden durch die nächtlichen Strassen von Paris, bis er gegen Morgen zufällig an sein Hotel gelangte. Hier erwartete ihn ein Telegramm: „Dr. Lasker. Paris. Rue de Latour 12. Du wohnst in Paris, Rue de Latour 12“. |
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So ein kurzer Zug!
Wilfried Paulsen (1828-1901), der Bruder des berühmten Schachmeisters Louis Paulsen war von Beruf Landwirt und ein bekannter Kartoffelzüchter. Doch auch vom königlichen Spiel verstand er so einiges und stand seinem Bruder im Können wohl nur um weniges nach. Beim Turnier in Aachen 1868 spielte er auch gegen Dr. Johannes Hermann Zukertort. In der Art eines bedächtigen Landmannes überlegte er in Ruhe seine Züge, während sich der temperamentvolle Gegner unters Publikum mischte und angeregt mit einer reizenden jungen Dame unterhielt. Paulsen aber saß regungslos, wie aus Stein gemeißelt am Brett. Endlich, nach 70 Minuten, „erwachte“ er und führte zögernd den Zug Dd1-e2 aus. Worauf besagte Dame spontan rief: „Mein Gott ist das ein närrisches Spiel! Erst überlegen Sie wer weiß wie lange, dann machen Sie so einen kurzen Zug.“ |
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überlegung
In einer Partie kam Steinitzs Gegner nach dem ersten Zug 1.e4 e5 ins Grübeln … und Grübeln … und Grübeln … „Na“, munterte ihn der Weltmeister auf, „Sie überlegen wohl, ob Sie sich gegen mich ein Königsgambit erlauben können!“ „Nein, ich überlege, wie diese verdammten Springer noch mal ziehen!“ |
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Selbstbewusstsein
Während eines Wettkampfes wurde Steinitz einmal gefragt, wie er denn seine Chance sehe, dieses Turnier zu gewinnen. Gesagt haben soll er: „Ich habe die besten Aussichten, den ersten Preis zu gewinnen – den jeder muss gegen Steinitz spielen, nur ich nicht!“
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Hübner
Dr. Robert Hübner, promovierter Papyrologe, ist der beste deutsche Schachspieler seit Emanuel Lasker. Ihm werden viele Anekdoten zugeschrieben, zum Beispiel folgende: Einmal bot ein Spieler Hübner remis an. Hübner: „Zu früh.“ Nach einer Reihe von Zügen gab es ein erneutes Angebot, Hübner: „Zu spät!“ Eine andere Anekdote rankt sich ebenfalls um ein Remisangebot, dass mit den Worten: „Möchten Sie remis?“, offeriert wurde. „Nein!“, war die Antwort. „Sie wollen also gewinnen?“. „Nein!“. Nun war der Gegner verwirrt: „Was wollen Sie denn?“ „Spielen!“, sagte Hübner. |
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Liebe zum Schachspiel
Bogoljubow und Tartakower sollten einmal in einem Gästebuch ihre Liebe zum Schachspiel begründen. Bogoljubow schrieb: „Ich liebe das Schachspiel, weil es so logisch ist.“ Tartakower las dies und konnte natürlich der Verlockung nicht widerstehen: „Ich liebe das Schachspiel, weil es so unlogisch ist.“ |
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Tartakower
In einem einfachen Turmendspiel wurde Tartakower einmal von einem Kibietz gefragt, ob er auf Gewinn spiele. „Die Figuren tun es!“, antwortetet er. |
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Simultan mit Aljechin
1930 gab Aljechin eine Simultanvorstellung in der bosnischen Stadt Banja Luka. Unter seinen Gegnern befand sich ein ortsansässiger Lehrer, dessen Partie ständig von einigen seiner Schüler belagert wurde. Aljechin zog seine Kreise. Als er an das Brett des Lehrers trat, blickte er diesen zornig an und wischte die Figuren vom Brett. Der verdutzte Pädagoge bat um eine Erklärung. Aljechin bereits der nächsten Partie zugewandt, warf ihm über die Schulter zu: „Sie haben mir einen Turm gestohlen.“ Erst nach Ende der Seance stellte sich folgendes heraus: Einer der am Brett herumlümmelnden Schüler hatte heimlich einen weltmeisterlichen Turm stibitzt, weil er herausfinden wollte, ob der vielbeschäftigte Meister dies überhaupt bemerke. Sechs Jahre später trat Aljechin erneut bei einer Veranstaltung in Banja Luka an. Plötzlich entdeckte er den Lehrer. „Probieren Sie nicht mehr die Masche mit dem Turm.“ meinte Aljechin drohend und zog energisch e4. |
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Georg Marco
Was die Leibesfülle bei Schachmeistern betrifft, so gebührte damals sicher Georg Marco, dem langjährigen Herausgeber der „Wiener Schachzeitung“, die Krone! Er selbst apostrophierte sich gern als „Groß- und Dickmeister“. Noch drastischer formulierte es ein befreundeter Meisterkollege, indem er erklärte: „Der einzige echte Großmeister ist und bleibt Georg Marco! Sein Corpus besitzt derartig kolossale Ausmaße, dass man daraus getrost einen Schlechter und zwei Walbrodte formen könnte, und es bliebe noch genügend Material für einige Kleinmeister übrig!“ |
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Savielly Tartakower
Savielly Tartakower (1887-1956), promovierter Jurist von Beruf, Schachmeister aus Berufung, gab einst in Wien eine Simultanvorstellung. Dabei passierte es, dass er einen simplen Figurenverlust übersah. Als er das Malheur überdachte, trat der Kellner heran und servierte seinem Gegner einen Kaffee, den der geistesabwesende Großmeister im Handumdrehen austrank. Sein Kontrahent ärgerte sich so sehr darüber, dass er seinerseits einen Offizier einbüßte. Zum Verlauf dieser Partie befragt, erklärte Tartakower: „Zuerst stellte ich eine Figur ein, dann mein Gegner einen Kaffee, und dieses Handicap war für ihn zu groß!“ |
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Michail Tal
Während der 24. UdSSR-Schachmeisterschaft in Moskau versuchte Aivar Gipslis, das phänomenale Gedächtnis seines lettischen Landsmann Michail Tal zu testen, indem er ihm eine Fangfrage stellte: „Mischa, kannst du dich vielleicht erinnern, welche Variante des Damengambits Keres als Weißer gegen Boleslawski in der dritten Runde beim 20. Championat gespielt hat?“ Tal runzelte die Stirn. „Willst du mich auf den Arm nehmen? Diese Partie wurde nicht in der dritten sondern erst in der letzten Runde ausgetragen. Außerdem hatte Boleslawski Weiß und nicht Keres. Und schließlich: Es wurde kein Damengambit gespielt, sondern ein geschlossener Spanier!“ |
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J´adoube
Dem peruanischen Meister Esteban Canal passierte einst in einer vollbesetzten Straßenbahn das Missgeschick, eine neben ihm stehende Dame anzurempeln. In Gedanken weilte er wohl noch bei seiner letzten Schachpartie, denn unbewusst entfuhr ihm ein entschuldigendes „J´adoube“. Er war bass erstaunt, als er zu hören bekam: „Ah, Sie sind Schachspieler! Dann sollten Sie wissen, dass man J´adoube vorher sagen muss!“
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Das stille örtchen
Beim legendären Turnier in Bled 1931, wo Aljechin den glanzvollsten Sieg seiner Laufbahn errang, kam es zu einem peinlichen Zwischenfall. Die Partie Kostic-Kashdan war in ein kompliziertes Endspiel übergegangen, wo ein amerikanischer Turm einen jugoslawischen Springer am Brettrand festgenagelt hatte und zu erobern drohte. Kostic jedoch zog sich für längere Zeit an einen Ort zurück, den selbst gekrönte Häupter zu Fuß aufsuchen müssen. Plötzlich breitete sich wie ein Lauffeuer im Turniersaal die Meldung aus, er sei dort überrascht worden, als er jene Kabine nicht zum vorgeschriebenen Zweck benutzte, sondern um mit Hilfe eines Taschenschachs seine laufende Partie zu analysieren! Die Turnierleitung scheute vor drakonischen Maßnahmen zurück. Sie verwarnte den übeltäter, die Partie wurde fortgesetzt und endete schließlich mit Remis. Ein paar Runden später jedoch kam es zu einem lustigen Nachspiel! Als Tartakower das nämliche örtchen aufsuchen wollte, fand er sämtliche Lokalitäten besetzt, rüttelte an den Türen und rief erbost: „Verflixt, überall Kostic!“ |
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Doppelte Unkenntnis
Nachdem Aljechin den Weltmeistertitel von Capablanca erobert hatte, verbrachte der Ex-Champion einen Teil seiner Freizeit in einem Pariser Café. Freunde, Bekannte und andere kamen oft vorbei, um mit dem charismatischen Capablanca zu plaudern oder eine Partie zu spielen. Eines Tages, als Capablanca gerade Kaffee trank und Zeitung las, kam ein Fremder zu ihm an den Tisch, deutete auf ein Schachspiel und gab zu verstehen, dass er bereit wäre zu spielen, wenn Capablanca einverstanden sei. Das Gesicht Capablancas erhellte sich. Er faltete die Zeitung zusammen, baute die Figuren auf, steckte dabei aber seine Dame ein. Sein Gegner (der offenbar keinen Schimmer hatte, wem er gegenüber saß) reagierte leicht verärgert und meinte trocken: „Hey! Sie kennen mich ja gar nicht! Ich werde Sie schlagen!“ Capablanca erwiderte leise mit einem höflichen Lächeln: „Wenn Sie mich schlagen könnten, würde ich Sie kennen.“ |
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Die drei Zauberworte
Als Tarrasch 1908 gegen Weltmeister Lasker antrat, hatte er den Höhepunkt seiner Laufbahn bereits überschritten. Im Stile eines modernen Boxer meinte er vor dem Wettkampf aber zu seinem Kontrahenten: „Für Sie habe ich nur drei Worte übrig: Schach und Matt!“ Tatsächlich blieb Lasker davon nicht unbeeindruckt: Es ist überliefert, dass er an hypnotische Kräfte Tarraschs glaubte und daraufhin forderte, mit ihm in einem separaten Raum zu spielen. Er gewann das Match mit 10,5:5,5. |
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Die Dreieinigkeit des Schachs
Einmal fragte ein junger Meister einen Kollegen: „Was meinen Sie, ist Schach Kunst, Sport oder Zeitverschwendung?“ – „Das hängt davon ab, wer spielt. Wenn Smyslow spielt, ist es Kunst, wenn ich spiele ist es Sport, wenn Sie spielen, ist es Zeitverschwendung!“
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Lasker inkognito
Lasker spielte gerne gegen Gegner, die nicht wussten, wer er war. Beispielsweise fand er es sehr amüsant, wie ein armer Bursche immer gegen seinen mysteriösen Gegner gewann, wenn er nur einen Springer hatte, aber verlor wenn er beide hatte. Einmal spielte er gegen einen Blinden, der trotz seiner Behinderung ein starker Spieler war. Nach einigen Zügen erhob dieser seinen Kopf und sagte: „Ich nehme an, Sie sind Dr. Lasker.“ |
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Kochen mit Henry Bird
Der Spielstil des ersten Schachweltmeisters Wilhelm Steinitz ist offenbar nicht bei allen seiner Zeitgenossen auf Verständnis gestoßen. Viel wurde darüber diskutiert, einmal versuchte sein Widersacher Henry E. Bird den Erfolg des gebürtigen österreichers nach folgendem Rezept zu erklären: „Geben Sie den Inhalt einer Schachtel mit Schachfiguren in einen Hut, schütteln Sie kräftig und gießen Sie das Ganze aus einem halben Meter Höhe auf das Schachbrett. Dann haben Sie den Stil von Steinitz.“ |
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Leitsätze
Bei der 46. UdSSR-Meisterschaft in Tiflis war die Partie zwischen dem jungen Kasparow und Bagirow unentschieden ausgegangen, weil Kasparow sich im entscheidenden Moment nicht dazu entschließen konnte, eine Figur ins Geschäft zu stecken. Bei der nachträglichen Analyse drehte sich alles um dieses Versäumnis. Der künftige Weltmeister versuchte sich zu verteidigen: „Ich habe den Springer nicht geopfert, weil ich einfach nicht alles bis zum Schluss durchrechnen konnte!“ Da meinte Tal trocken: „Gewöhn dir das mal an, Garri: Erst opfern, dann rechnen!“ |
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Doppelbauer
Dr. Ossip Bernstein und Jefim Bogoljubow, die einstigen Landsleute, hatten sich lange nicht gesehen. Nun kreuzten sich beim Berner Turnier 1932 endlich wieder einmal ihre Wege. Wohlgefällig ruhten Bernsteins Augen auf der ziemlich füllig gewordenen Gestalt des Freundes. „Gut siehst du aus“, rief er endlich, „der reinste Doppelbauer!“ |
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Er bedrohte ihn mit Rauchen
Großmeister A. Nimzowitsch hatte eine empfindsame und explosive Natur. Er war in Meisterkreisen bekannt, dass er als Nichtraucher besonders anfällig dafür war, wenn ihn ein Gegner mit Zigarrenqualm einzunebeln versuchte. Beim Kandidatenturnier 1927 in New York hatte Nimzowitsch seinen Gegner Dr. Vidmar vor ihrer Partie gebeten, nicht zu rauchen. Der jugoslawische Großmeister war einverstanden, allerdings nur mit der Einschränkung, dass er nur dann eine Zigarre nehmen würde, wenn er in eine sehr schlechte Stellung kommen würde. Das Treffen verlief nikotinfrei – Dr. Vidmar gewann! Der verärgerte Nimzowitsch beschwerte sich daraufhin beim ungarischen Turnierleiter G. Maroczy, über das verdammte Rauchen. Erstaunt erwiderte der Turnierleiter: „Aber Ihr Gegner hat doch gar nicht geraucht!“ „So nicht geraucht sagen sie? Schlimmer als das – er hat mich mit Rauchen bedroht! Ständig lag die Zigarre neben dem Schachbrett, so dass ich mir sagte: machst du jetzt einen starken Zug, greift er zur Zigarre. Wie kann ich dabei die Partie gewinnen? Und sie als Turnierleiter wissen selbst, daß die Drohung stärker als die Ausführung ist.“ |
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Wie emotionslos!
Der legendäre Akiba Rubinstein soll einmal folgendes gefragt worden sein: „Gegen wen spielen Sie heute Abend?“ Darauf Rubinstein eiskalt: „Heute Abend spiele ich gegen die schwarzen Steine!“
—Verkanntes Genie? |
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Botwinnik und die Zugnotation
Hugh Alexander sagte einmal folgendes über Michail Botwinnik: „Wenn man gegen Botwinnik spielt, ist es schon alarmierend, wenn man sieht, wie er seinen Zug aufschreibt. Etwas kurzsichtig beugt er sich über sein Formular und widmet seine ganze Aufmerksamkeit der schönen und exakten Niederschrift seines Zuges. Selbst eine Explosion würde ihn jetzt nicht erschüttern und durch ein Mikroskop betrachtet würde man nicht eine Unregelmäßigkeit entdecken. Als er gegen mich 1.c2-c4 aufschrieb, fühlte ich mich, als müsse ich aufgeben!“ |
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Eine kleine Ewigkeit
In einer amerikanischen Meisterschaft gewann Sherwin in den ersten Runden alle Partien. Reshevsky, der es ihm gleich tat, sagte: „Sehen Sie, niemand kann Sie schlagen. Nun muss ich Sie selbst stoppen!“ – „Könnte sein“, erwiderte Sherwin, „aber vielleicht stoppe ich auch Sie!“ – „Nicht in einer Million Jahren!“, war Reshevskys Antwort. Wenige Runden später schlug Sherwin Reshevsky und sagte: „Wie doch die Zeit vergeht!“ |
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Ein Mann ein Wort, eine Frau ein Wörterbuch
Bei einem Frauenturnier spielte eine Spanierin gegen eine Engländerin. Die Stellung war total gleich und die Spanierin hielt den Moment für geeignet, um Remis anzubieten. „Tablas?“ (d.h. Remis auf Spanisch) „Draw?“ war die britische Antwort. Daraufhin wandte sich die Spanierin Hilfe suchend an eine dabeistehende Französin, die bereitwillig Auskunft gab: „Nulle!“ (d.h. Remis auf Französisch). Danach ging die Partie weiter … |
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Der Klavierspieler
Ein bekannter Großmeister-Kollege traf Fischer nach dem Match gegen Taimanov in Vancouver 1971, das der Amerikaner sensationell mit 6-0 für sich entschieden hatte. „Was hältst du von Taimanovs Spiel?“, fragte er Bobby. Dieser entgegnete boshaft: „Ich glaube, er spielt ganz gut Klavier!“ |
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Schach lernen in fünf Minuten
Ein Großmeister wurde einmal gefragt: „Was meinen Sie, wieviel Zeit sollte man investieren, um gut Schach spielen zu lernen?“ – „Das hängt von bestimmten Fähigkeiten ab wie Bescheidenheit, Willensstärke, Talent, …“ – „Und wenn ich diese Fähigkeiten nicht habe?“ – „Dann reichen fünf Minuten!“ |
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Der Bücherdieb
Mitte der 70er Jahre stand in New York ein Mann vor Gericht, der aus verschiedenen Büchereien über 800 Schachbücher gestohlen hatte. „Ich würde Sie glimpflich davon kommen lassen“, verkündete der Richter, „wenn Sie das Ziel hätten, den WM-Titel in die USA zurückzuholen. Aber ich habe Ihre letzten Gegner gefragt, und die meinen, dass Karpow sich garantiert keine Sorgen machen muss …“ |
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Steinitz’s Spielstil
Nicht bei allen Zeitgenossen von Wilhelm Steinitz stieß sein Spielstil auf Verständnis. Es wurde viel darüber geredet. Sein Widersacher Henry Edward Bird (1830-1908) versuchte einmal den Erfolg des ersten Schachweltmeisters zu erklären: „Geben Sie den Inhalt einer Schachtel mit Schachfiguren in einen Hut, schütteln Sie kräftig und gießen Sie das Ganze aus einem halben Meter Höhe auf das Schachbrett. Dann haben Sie den Stil von Steinitz.“ |
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Eingestellt
Der promovierte Jurist von Beruf, Savielly Xavier Tartakower (1887-1956), Schachmeister aus Berufung, gab damals in Wien eine Simultanvorstellung. Da geschah es, dass er einen einfachen Figurenverlust übersah. Als er das Malheur sah, trat ein Kellner heran und servierte seinem Kontrahent einen Kaffee, den der geistesabwesende Großmeister Tartakower im Handumdrehen austrank. Sein Gegner ärgerte sich so sehr darüber, dass er seinerseits einen Offizier einbüsste. Er erklärte, als er zum Verlauf dieser Partie befragt wurde: „Zuerst stellte ich eine Figur ein, dann mein Gegner einen Kaffee, und dieses Handicap war für ihn zu groß!“ |
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Ebenfall zur Legende geworden ist die Zerstreutheit der Schachspieler
In einer Partie Ahues-Prezepiorka kam es zu einem Schlagabtausch, in dem der Tscheche im Eifer des Gefechts seinen eigenen Turm schlug. Der schlagfertige Berliner spielte ungerührt weiter. Nach Beendigung des Schlagabtausches rief der Tscheche erschreckt aus: „Was ist los? Ich habe keine Figur mehr!“. |
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Zu jung
Der 72-jährige James Harry Blackburne spielte beim internationalen Turnier 1914 in Petersburg gegen den in Ungarn lebenden „erst“ 60-jährigen Isidor Gunsberg. Blackburne sagte darauf scherzhaft zu seinem Partner: „Sie sind noch zu jung um mit mir zu spielen.“ |
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Bogoljubow
Als der erfolgreiche tschechische Richard Reti (1889-1929) 1920 in Göteborg ein stark besetztes Turnier gewonnen hatte, klopfte ihm Bogoljubow kameradschaftlich auf die Schulter und meinte: „Trotzdem wirst du niemals Weltmeister, du bist dafür viel zu dick!“ „Aber du bist ja selbst viel dicker als ich“, entgegnete Reti erstaunt. „Ja, aber ich bin Bogoljubow“, kam es bescheiden zurück. |
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Vom Rauchen bedroht
Großmeister Aaron Nimzowitsch (1886-1935) hatte eine empfindsame und explosive Natur. Er war in Meisterkreisen bekannt, dass er als Nichtraucher besonders anfällig dafür war, wenn ihn ein Gegner mit Zigarrenqualm einzunebeln versuchte. 1927 beim Kandidatenturnier in New York hatte Nimzowitsch seinen Kontrahenten Dr. Vidmar vor ihrer Partie gebeten nicht zu rauchen. Der jugoslawische Großmeister war einverstanden, allerdings nur mit der Einschränkung, dass er eine Zigarre rauchen darf, wenn er eine sehr schlechte Stellung auf dem hat. Die Partie verlief nikotinfrei und Vidmar gewann. Verärgert beschwerte sich Nimzowitsch beim ungarischen Turnierleiter Geza Maroczy über das verdammte Rauchen. Maroczy erwiderte nur erstaunt: „Aber ihr Gegner hat doch gar nicht geraucht.“ „So, nicht geraucht sagen Sie? Schlimmer als das. Er hat mich mit Rauchen bedroht. Ständig lag die Zigarre neben dem Schachbrett, so dass ich mir sagte, machst du jetzt einen starken Zug, greift er zur Zigarre. Wie kann ich dabei die Partie gewinnen? Und Sie als Turnierleiter wissen selbst, dass die Drohung stärker als die Ausführung ist.“ |
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Aljechin an der Himmelspforte
Nach seinem Matchsieg gegen Jefim Dmitrijewitsch Bogoljubow im Jahre 1929 gab Weltmeister Alexander Aljechin dem stets überoptimistischen Gegner auf dem Abschlussbankett eine kleine Lektion mit auf den Weg: „Mir träumte, ich sei gestorben. Ich komme zur Himmelspforte, wo mich der Heilige Petrus empfängt und fragt, was ich auf Erden gewesen sei. Wenn etwa ein Schachmaestro, so könne er mich nicht ins Himmelreich aufnehmen. Enttäuscht wollte ich mich bereits auf den Rückweg machen, als ich plötzlich noch hinter einer himmlischen Wolke Bogoljubow entdeckte, der gerade mit seinem Taschenschach etwas analysierte. Ich fragte Petrus, wieso Bogoljubow dann aber in den Himmel gekommen sei, wo er doch auch ein Schachmaestro auf Erden war. ‚Nein, lieber Aljechin‘, antwortete mir der Himmelswächter, das denkt er nur.“ |
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Der verschwundene Turm
Der in Moskau geborene Russe Dr. Alexander Alexandrowitsch Aljechin (31.10.1892-25.03.1946) gab 1930 eine Simultanvorstellung in der bosnischen Stadt Banja Luka. Unter seinen Kontrahenten befand sich ein ortsansässiger Lehrer, dessen Partie ständig von einigen seiner Schüler belagert wurde. Der vierte Schachweltmeister zog seine Kreise. Als er an das Brett des Lehrers trat, blickte er diesen zornig an und wischte die Figuren vom Brett. Der verdutzte Lehrer bat um eine Erklärung. Aljechin hatte sich bereits der nächsten Partie zugewandt und warf ihm über die Schulter zu: „Sie haben mir einen Turm gestohlen.“ Erst nach Ende der Veranstaltung stellte sich folgendes heraus: Einer der am Brett herumlümmelnden Schüler hatte heimlich einen weltmeisterlichen Turm stibitzt, weil er herausfinden wollte, ob der vielbeschäftigte Meister dies überhaupt bemerkte. Nach sechs Jahren trat Aljechin wieder zu einer Simultanvorstellung in Banja Luka an. Dort entdeckte er den Lehrer und meinte drohend: „Probieren Sie nicht mehr die Masche mit dem Turm!“ und zog energisch 1. e4. |
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0-0
Beim legendären Turnier in Bled 1931, wo Aljechin den glanzvollsten Sieg seiner Laufbahn errang, kam es zu einem peinlichen Zwischenfall. Die Partie Kostic-Kashdan war in ein kompliziertes Endspiel übergegangen, wo ein amerikanischer Turm einen jugoslawischen Springer am Brettrand festgenagelt hatte und zu erobern drohte. Für längere Zeit zog sich dann Kostic auf das stille örtchen zurück. Plötzlich verbreitete sich die Nachricht, dass er dort überrascht worden sei und jemand gesehen habe, wie sich Kostic eines Taschenschachs bediente um die laufende Partie zu analysieren. Die Turnierleitung beschloss, dass sie keine drakonischen Maßnahmen einleiten wollen. Nach einer Verwarnung wurde die Partie weiter gespielt und endete am Schluss mit Remis. Ein paar Runden später kam es zu einem lustigen Nachspiel. Als Tartakower das nämliche örtchen aufsuchen wollte, waren alle Lokalitäten besetzt. Er rüttelte an den Türen und rief aufgebracht: „Verflixt, überall Kostic!“ |
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Der Schlaf des Gerechten
1949 fand in Bukarest in einem kleinen Theatersaal ein internationales statt. Auf der Bühne saßen die Schachmeister an ihren Tischen, im Hintergrund der Szene wurden die Partien auf großen Demonstrationsbrettern nachgezogen. Auf den ersten Preis hatten Pal Benkö und Ludek Pachmann die besten Aussichten. Der junge, damals noch für Ungarn spielende Meister war den heiteren Seiten des Lebens nicht minder zugeneigt. Wenn man bloß nicht am nächsten Tag Schach spielen müsste. übernächtigt und bleich spielte der schwarzgelockte Ungar gegen den polnischen Meister Tarnowski. Viereinhalb Stunden schien alles gut zu laufen. Benkö konnte trotz allen Gefahren sich gut halten. Er hatte nur noch wenige Züge in genau zehn Minuten zu machen und stand dabei auf Gewinn. Doch es sollte nicht sein. Benkö rührte keine Figur mehr an. Er hatte neben dem Schachbrett sein müdes Haupt gebettet und schlief. Umso wacher war sein Kontrahent. Er hielt zu recht schweigend mit blitzenden jeden fern, der sich dem Tisch nähern wollte. Nicht einmal der Schiedsrichter darf nach Vorschrift einen Spieler zum Ziehen oder Betätigen der Schachuhr auffordern. Das Turnier leitete als Schiedsrichter der Meister Löwenton, der seine Pflicht mit Eifer und Leidenschaft erledigte. Mit beschwörenden Gesten umkreiste er auf leisen Sohlen den Schachtisch, wo Benkö immer noch schlief, während die Uhr tickte und die Bedenkzeit sich dem Ende näherte. Als Löwenton behutsam, den Blick auf den schlafenden Benkö richtete, einige Schritte zurücktrat, geschah ein Wunder, das lähmendes Entsetzen auslöste. Löwenton verschwand, wie durch Zauberei, von der Bühne. Die Spieler und die Zuschauer hielten den Atem an. Plötzlich wurde eine Brille sichtbar, eine Hand hob sie in die Höhe, dann tauchte das erstaunte Gesicht des Schiedsrichters auf, der mit einiger Mühe aus dem Souffleurkasten kroch, in den er hineingefallen war. Selbst jetzt wachte Benkö nicht auf und verlor deshalb die Partie durch Zeitüberschreitung. |
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Ebenfalls zur Legende geworden ist die Zerstreutheit der Schachspieler
ähnliches passierte in einer Partie Cholmow-Lutikow. Cholmow bedrohte einen Läufer seines Gegners und war völlig sicher, dass dieser ihn gegen einen Springer tauschen würde. Als sein Gegner ihn ganz gegen jede schachliche Vernunft wegzog, schlug Cholmow in einer Reflexhandlung seinen eigenen Springer. In beiden Fällen wurde der Irrtum nach Absprache mit der Turnierleitung revidiert. |
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Achte auf deine Dame!
In Großmeisterpartien ist der Verlust der Dame sehr selten, weil man für gewöhnlich mit dieser Figur auf dem Brett sehr sorgsam umgeht. Dennoch kommt auch das ab und an in der Welt des Schachs vor und macht dann als Kuriosität die Runde um den Globus. Im Kandidatenturnier 1956 hatte der sonst beinahe unfehlbare Armenier Tigran Wartanowitsch Petrosjan gegen seinen Landsmann David Bronstein die Dame stehen lassen. Für dieses überraschende „Geschenk“ bedankte sich Bronstein beim Abschlussbankett auf seine unverwechselbar immer das Konventionelle meidende Art, indem er von einer Riesentorte, die den Teilnehmern überreicht wurde, seinen Anteil – eine weiße Dame – dem unglücklichen Petrosjan als Geschenk überreichte. |
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Ebenfalls zur Legende geworden ist die Zerstreutheit der Schachspieler
Ein kanadischer Meister gab bei der Schacholympiade in München 1958 eine Brille, die auf seinem Tisch lag, als Fundgegenstand ab, um kurz darauf festzustellen, dass es seine eigene war. Im gleichen Turnier soll ein dänischer Meister seinen Kaffee
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Ebenfalls zur Legende geworden ist die Zerstreutheit der Schachspieler
Bei der Olympiade in Nizza 1974 erhob sich Najdorf von seinem Brett, um eine Tasse Tee zu holen. Bei seiner Rückkehr setzte er sich versehentlich an einen falschen Tisch. Als er sich einem ihm unbekannten Spieler gegenübersah, meinte er in väterlichen Ton: „Ich glaube, Sie haben sich in Ihrem Platz geirrt!“. |
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Das Opfer
Der in Baku geborene Garri Kimowitsch Kasparow spielte bei der 46. UdSSR-Meisterschaft in Tiflis eine Partie gegen Bagirow, welche im Remis endete, da der junge Kasparow sich im entscheidenden Moment nicht dazu entschließen konnte eine Figur zu opfern. Bei der anschließenden Analyse drehte sich alles um dieses Versäumnis. Der künftige Weltmeister versuchte sich zu verteidigen: „Ich habe den Springer nicht geopfert, weil ich einfach nicht alles bis zum Schluss durchrechnen konnte!“ Da meinte der lettische in Riga geborene und achter Weltmeister (1960-1961) Michael Nechemjewitsch Tal trocken: „Gewöhn dir das mal an, Garri: Erst opfern, dann rechnen!“ |
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Fußball und Schach
Felix Magath, der ehemalige Auswahlspieler der BRD-Fußballelf, ist ein großer Schachfan. Da er unter seinen Mannschaftskameraden keinen ebenbürtigen Gegner findet, schaffte er sich einen sprechenden Schachcomputer an, der ihn überallhin begleitete. Während der Fußballweltmeisterschaft 1982 in Spanien lenkte der Mittelfeldspieler an einem spielfreien Abend seine Schritte in einen Schachklub von Gijon, kehrte aber erst so spät nachts zurück, dass er den Pförtner nicht mehr wecken wollte und durch ein offenes Fenster des Hotels in sein Zimmer zu gelangen suchte. Die Sicherheitsposten, die im Garten verschanzt waren, eröffneten aber ohne viel Federlesen das Feuer auf den nächtlichen Eindringling. Dank seiner körperlichen Gewandtheit kam Magath noch mit einem Schrecken davon, aber seine Schachleidenschaft hätte ihm doch zum Verhängnis werden können. |
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Unfair!
Nachdem eine Partie vertagt worden war, rief ein Spieler seinen Kontrahenten telefonisch an, um ihm zu „eröffnen“, dass er die Partie aufgibt. Diesen Entschluss übermittelte er aber nicht der Turnierleitung, sondern erschien zum Termin der Wiederaufnahme der Partie und bestand auf Gewinn, da der Gegner „dank“ dieser gerissenen Methode nicht zum Spiel angetreten war. |
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Inkognito I
Der Weltmeister Dr. Aljechin betrat auf einem Spaziergang in Paris ein kleines Café um eine Erfrischung einzunehmen. Im selben Raum wurde auch Schach gespielt. Aljechin sah manchmal hinüber und wurde schließlich von einem Herrn aufgefordert, mit ihm eine Partie zu spielen. Aljechin nahm an und die Gegner setzten sich an einem Schachtisch nieder und stellten die Figuren auf. „Ich gebe Ihnen einen Turm vor“, meinte Aljechin. „Aber wieso denn?“, entgegnete leicht entrüstet sein Partner, „Sie kennen mich doch überhaupt nicht!“ „Eben deswegen!“, war die Antwort Aljechins. |
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Inkognito II
Nachdem Aljechin den Weltmeistertitel von Capablanca erobert hatte, verbrachte der Ex-Champion einen Teil seiner Freizeit in einem Pariser Café. Freunde, Bekannte und andere kamen oft vorbei, um mit dem charismatischen Capablanca zu plaudern oder eine Partie zu spielen. Eines Tages, als Capablanca gerade Kaffee trank und Zeitung las, kam ein Fremder zu ihm an den Tisch, deutete auf ein Schachspiel und gab zu verstehen, dass er bereit wäre zu spielen, wenn Capablanca einverstanden sei. Das Gesicht Capablancas erhellte sich. Er faltete die Zeitung zusammen, baute die Figuren auf, steckte dabei aber seine Dame ein. Sein Gegner (der offenbar keinen Schimmer hatte, wem er gegenüber saß) reagierte leicht verärgert und meinte trocken: „Hey! Sie kennen mich ja gar nicht! Ich werde Sie schlagen!“ Capablanca erwiderte leise mit einem höflichen Lächeln: „Wenn Sie mich schlagen könnten, würde ich Sie kennen.“ |
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Inkognito III
Lasker spielte gerne gegen Gegner, die nicht wussten, wer er war. Beispielsweise fand er es sehr amüsant, wie ein armer Bursche immer gegen seinen mysteriösen Gegner gewann, wenn er nur einen Springer hatte, aber verlor wenn er beide hatte. Einmal spielte er gegen einen Blinden, der trotz seiner Behinderung ein starker Spieler war. Nach einigen Zügen erhob dieser seinen Kopf und sagte: „Ich nehme an, Sie sind Dr. Lasker.“ |
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Meister Mieses
Als Jacques Mieses (1865-1954) ein Turnier in New York spielte, wurde er von einem Amerikaner, der seinen Namen falsch aussprach, gefragt: „Are you Mister Meises?“ Mieses antwortete schlagfertig: „No, I am Meister Mieses!“ |
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Das Autogramm
Bei der Mannschaftsweltmeisterschaft 1962 in Warna wandte sich eine Autogrammsammlerin zuerst an Fischer. Mit seiner Unterschrift beschrieb er die ganze Seite. Als Robert Fischer gefragt wurde, wo denn noch Platz für die anderen Namen sei, antwortete er: „Die anderen sind Quatsch.“ |
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Besser oder Schlechter?
Bei einem Turnier spielen die Meister Schlechter und Janowski gegeneinander. Ein Kiebitz fragt: „Wer von den beiden ist Schlechter ?“ Antwort eines anderen: „ Janowski!“
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Im Auftrag des Herrn
Ein Mann fragte seinen Geistlichen, ob es denn eine Sünde sei, wenn er am Sonntag an einem Turnier teilnehme. Der Pfarrer bat um die Formulare seiner Partien. Dann folgte das salomonische Urteil: „So wie Sie in diesem Turnier gespielt haben, ist es eine Sünde – und zwar an jedem Tag der Woche!“ |
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Schönheit kommt von innen
Ein Schachspieler bekam den Preis für die beste Partie des Turniers und gab ein Telegramm nach Hause auf, in dem er stolz verkündete, er habe den Schönheitspreis gewonnen. Das Mädchen am Schalter betrachtete ihn leicht erstaunt und meinte, als er gegangen war zu ihrer Kollegin: „Da möchte ich wissen, wie erst die anderen ausgesehen haben!“ |
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Gut erkannt
Als Nimzowitsch einmal in Israel war, besuchte er anonym den dortigen Lasker-Schachclub. Natürlich fertigte er einen Spieler nach dem anderen ab. Tatsächlich aber sagte einer der Kiebitze zu ihm: „Sie sind ein sehr starker Spieler. Ihr Stil erinnert mich an Nimzowitsch!“ |
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Sämisch und die Zeitnot
Fritz Sämisch (1896-1975), der respektable Großmeister, der fast in jeder Turnierpartie in Zeitnot zu geraten pflegte, sollte in einer norddeutschen Kleinstadt eine Simultanvorstellung geben. Als er schließlich mit einiger Verspätung im Spielsaal eintraf, war seine Kleidung ziemlich derangiert und sein Gesicht wies frische Hautabschürfungen auf. „Um Gottes willen, was ist denn passiert?“, wurde er von seinen Schachfreunden gefragt, die ihn sofort umringten. „Ach“, meinte Sämisch, „ich war etwas spät dran und lief in Eile über die Strasse, da hat mich ein Motorradfahrer erwischt!“ Da kam eine vorwitzige Stimme aus der Runde: „Also wieder die leidige Zeitnot!“ Bei einem Turnier spielte Tröger gegen Sämisch, Sämisch überschritt die Nach dem Krieg hatte Sämisch, ein Lebenskünstler ohnegleichen, was nichts |
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Carl Carls
Der starke Bremer Meister Carl Carls (1880-1958) eröffnete mit den weißen Steinen stets mit 1.c4. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche und in Deutschland hieß die Eröffnung mit 1.c4 deshalb auch lange Zeit Bremer Eröffnung. Eines Tages setzte er sich zu einem Mannschaftskampf ans Brett, griff mit Schwung nach dem c-Bauer und mit einem Ruck flog die Spielplane in die Luft und die darauf befindlichen Figuren quer durch den Turniersaal – mit Ausnahme des c-Bauern. Seine Mannschaftskollegen hatten in der Nacht diesen am Brett von Carls mit starkem Klebstoff festgeklebt. |
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Felix Magath
Der ehemalige Auswahlspieler der BRD-Fußballelf, Felix Magath, ist ein großer Schachfan. Da er unter seinen Mannschaftskameraden keine ebenbürtigen Gegner findet, schaffte er sich einen sprechenden Schachcomputer an, der ihn überallhin begleitet. Während der Fußballweltmeisterschaft 1982 in Spanien lenkte der Mittelfeldspieler an einem spielfreien Abend seine Schritte in einen Schachklub von Gijon, kehrte aber erst so spät nachts zurück, dass er den Pförtner nicht mehr wecken wollte und durch ein offenes Fenster des Hotels in sein Zimmer zu gelangen suchte. Im Garten verschanzte Sicherheitsposten eröffneten aber ohne viel Federlesen das Feuer auf den nächtlichen Eindringling. Wenn Magath dank seiner körperlichen Gewandtheit mit einem Schrecken davonkam, so hätte ihm doch seine Schachleidenschaft zum Verhängnis werden können. |
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Das Handicap
Sawielly Tartakower (1887-1956), promovierter Jurist von Beruf, Schachmeister aus Berufung, gab einst in Wien eine Simultanvorstellung. Dabei passierte es, dass er einen simplen Figurenverlust übersah. Als er das Malheur überdachte, trat der Kellner heran und servierte seinem Gegner einen Kaffee, den der geistesabwesende Großmeister im Handumdrehen austrank. Sein Kontrahent ärgerte sich so sehr darüber, dass er seinerseits einen Offizier einbüsste. Zum Verlauf dieser Partie befragt, erklärte Tartakower: „Zuerst stellte ich eine Figur ein, dann mein Gegner einen Kaffee, und dieses Handicap war für ihn zu groß!“ |
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Er bedrohte ihn mit Rauchen!
Großmeister Aaron Nimzowitsch hatte eine empfindsame und explosive Natur. Er war in Meisterkreisen bekannt, dass er als Nichtraucher besonders anfällig dafür war, wenn ihn ein Gegner mit Zigarrenqualm einzunebeln versuchte. Beim Kandidatenturnier 1927 in New York hatte Nimzowitsch seinem Gegner Dr. Vidmar vor ihrer Partie gebeten, nicht zu rauchen. Der jugoslawische Großmeister war einverstanden, allerdings nur mit der Einschränkung, dass er nur dann eine Zigarre nehmen würde, wenn er in eine sehr schlechte Stellung kommen würde. Das Treffen verlief nikotinfrei – Dr. Vidmar gewann! Der verärgerte Nimzowitsch beschwerte sich daraufhin beim ungarischen Turnierleiter Geza Maroczy, über das verdammte Rauchen. Erstaunt erwiderte der Turnierleiter: „Aber ihr Gegner hat doch gar nicht geraucht!“ „So, nicht geraucht sagen Sie? Schlimmer als das! Er hat mich mit Rauchen bedroht! Ständig lag die Zigarre neben dem Schachbrett, so dass ich mir sagte, machst du jetzt einen starken Zug, greift er zur Zigarre. Wie kann ich dabei die Partie gewinnen? Und Sie als Turnierleiter wissen selbst, dass die Drohung stärker als die Ausführung ist!“ |
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”Wenn sie tausendmal soviel wissen würden, es würde ihnen nichts nützen, denn das Schach muss man damit” – und Aljechin deutete im Gespräch mit dem tschechischen Meister Opocenski an seinen Kopf – “spielen. Im Schach entscheidet nämlich nicht das, was man weiß, sondern das, was man kann. Die Theorie ist zwar sehr wichtig, aber der Witz gilt manchmal mehr. Der Witz würzt das Leben und nicht das Einmaleins!” |
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Bei einem englischen Turnier geriet der damalige Weltmeister Aljechin durch ein zu riskantes Spiel gegen seinen Gegner in eine äußerst fatale Lage. Aljechin gelang es dennoch mit viel Glück, sich bis zum Abbruch zu retten. Voller Stolz zeigte sein Gegner dann in der Mittagspause die Abbruchstellung einem Dr. Tartakower und fragte diesem dann nach einigen Erläuterungen: “Nun, was denken Sie, wer gewinnt die Partie?” Darauf Dr. Tartakower trocken: “Aljechin.” “Aber wieso denn? Ich habe doch die viel bessere Stellung!”, rief Aljechins Gegner erstaunt. Dr. Tartakower antwortete: “Ja, aber Sie haben mich ja nicht gefragt, wer die bessere Stellung hat, sondern wer die Partie gewinnt.” und verschwand daraufhin. Tatsächlich konnte Aljechin die Partie letztendlich für sich entscheiden. |
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Als Richard Reti 1920 in Göteborg ein stark besetztes Turnier gewonnen hatte, klopfte ihm Bogoljubow kameradschaftlich auf die Schulter und meinte: “Trotzdem wirst du niemals Weltmeister, du bist dafür viel zu dick!” “Aber du bist ja selbst viel dicker als ich”, entgegnete Reti erstaunt. “Ja, aber ich bin Bogoljubow”, kam es bescheiden zurück. |
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Bogoljubow und Tartkower sollten einmal in einem Gästebuch ihre große Liebe zum Schachspiel begründen. Bogoljubow schrieb: “Ich liebe das Schachspiel, weil es so logisch ist.” Tartakower las dies und konnte natürlich der Verlockung nicht widerstehen: “Ich liebe das Schachspiel, weil es unlogisch ist.” |
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Robert “Bobby” James Fischer (1943-2008)
Das kleine Fürstentum Monaco wollte im Jahr 1967 ein gewaltiges Meisterturnier organisieren. Die Veranstalter bemühten sich daher um eine erstklassige Besetzung. So kabelten sie an den USA-Verband: “Laden zwei Großmeister ein, einer davon Fischer!” Was sich dann während des Turniers so alles zutrug, drang nicht an die breite öffentlichkeit. Die höflichen Herren vom Organisationskomitee wollten offenbar ihre olympische Wäsche nicht vor den Augen der Sterblichen waschen. Doch im Jahr darauf lautete ihr Einladungsschreiben an die Amerikaner: “Laden zwei Großmeister ein, keiner davon Fischer!” |
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Bei der 46. UdSSR-Meisterschaft in Tiflis war die Partie zwischen dem jungen Kasparov und Bagirow unentschieden ausgegangen, weil Kasparov sich im entscheidenden Moment nicht dazu entschließen konnte, eine Figur ins Geschäft zu stecken. Bei der nachträglichen Analyse drehte sich alles um dieses Versäumnis. Der künftige Weltmeister versuchte sich zu verteidigen: “Ich habe den Springer nicht geopfert, weil ich einfach nicht alles bis zum Schluss durchrechnen konnte!” Da meinte Tal trocken: “Gewöhn dir das mal an, Garri: Erst opfern, dann rechnen!” |
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1953 sollte zwischen Najdorf und Boleslawski während ihrer Turnierpartie in Zürich folgende Unterhaltung stattgefunden haben. Najdorf: “Remis?” Boleslawski: “Nein!” Najdorf nach einiger Zeit nachdenklich: “Spielen Sie auf Gewinn?” Boleslawski: “Nein!” Najdorf sofort: “Also doch Remis?” Boleslawski: “Nein!” Najdorf: “Spielen Sie auf Verlust?” Boleslawski: “Nein!” Najdorf: “Ja was wollen Sie denn?” Boleslawski: “Spielen!” |
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In einem Turnier benötigte Akiba Rubinstein nur noch ein Unentschieden, um den Sieg davonzutragen. Ein paar Züge wurden gespielt und sein Gegner Heinrich Wolf bot Remis an. Rubinstein lehnte ab! Einige Züge später, als Rubinstein inzwischen deutlichen Vorteil hatte, provozierte er selbst Remis durch Stellungswiederholung. Er sagte dann: “Mit Wolf mache ich Remis, wenn ich will, nicht wenn er will!” |
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Bei der US-Meisterschaft 1957/58 gewann James T. Sherwin in den ersten Runden alle Partien. Samuel Reshevsky, der es ihm gleichtat, sagte: “Sehen sie, niemand kann sie schlagen. Nun muss ich sie selbst stoppen!” – “Könnte sein”, erwiderte Sherwin, “aber vielleicht stoppe ich auch sie!” – “Nicht in einer Million Jahren!”, war Reshevskys Antwort. Wenige Runden später schlug Sherwin Reshevsky und sagte: “Wie doch die Zeit vergeht!”
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Während eines Wettkampfes wurde Steinitz einmal gefragt, wie er denn seine Chance sehe, dieses Turnier zu gewinnen. Gesagt haben soll er: “Ich habe die besten Aussichten, den ersten Preis zu gewinnen – den jeder muss gegen Steinitz spielen, nur ich nicht!” |
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Savielly Tartakower, promovierter Jurist von Beruf, Schachmeister aus Berufung, gab einst in Wien eine Simultanvorstellung. Dabei passierte es, dass er einen simplen Figurenverlust übersah. Als er das Malheur überdachte, trat der Kellner heran und servierte seinem Gegner einen Kaffee, den der geistesabwesende Großmeister im Handumdrehen austrank. Sein Kontrahent ärgerte sich so sehr darüber, dass er seinerseits einen Offizier einbüßte. Zum Verlauf dieser Partie befragt, erklärte Tartakower: “Zuerst stellte ich eine Figur ein, dann mein Gegner einen Kaffee, und dieses Handicap war für ihn zu groß!” |
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Capablanca war ein Schachwunderkind. Angeblich hatte er schon mit vier Jahren Schach durch bloßes Zuschauen gelernt. Als Diplomat Kubas fand er später die besten Bedingungen für seine Schachkarriere und konnte sich nebenher um seine zahlreichen Liebschaften kümmern. Capablanca gewann seine Partien mit großer Leichtigkeit und verlor sehr selten. Gegen Fritz Sämisch widerfuhr ihm aber ein grober Fehler, als seine Ehefrau und seine Geliebte zur gleichen Zeit im Turniersaal erschienen. |
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Euwe gelang es 1935, Weltmeister Aljechin zu besiegen und Weltmeister zu werden. Zwei Jahre später verlor er den Revanchewettkampf, nachdem Aljechin seine Alkoholsucht in den Griff bekommen hatte. Euwe war Amateur und arbeitete hauptberuflich als Mathematiklehrer. Der Niederländer genoss schon als Spieler hohes Ansehen und vergrößerte dies noch, als er Präsident des Weltschachbunds wurde. In seiner Amtszeit fand 1972 das legendäre Match zwischen Fischer und Spasski statt. |
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Im ersten Anlauf 1954 scheiterte Smyslow noch als Herausforderer von Botwinnik. Drei Jahre später konnte er den Altmeister besiegen, unterlag aber ein Jahr später im Revanche-Wettkampf. Smyslow rechnete beim Schach nicht weit voraus, sondern wusste intuitiv, wohin er die Figuren ziehen musste. Schach hatte er von seinem Vater gelernt, der eine große Schachbibliothek besaß. Smyslows zweite Liebe war der Gesang. Nur knapp verpasste er die Aufnahme als Bariton am Bolschoi-Theater. |
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Die Zeitgenossen nannten ihn den „Magier von Riga“, denn keiner kombinierte wie der junge Michail Tal, der seine Gegner förmlich vom Brett wirbelte. Auf diese Weise gewann er auch die Weltmeisterschaft 1960 gegen Botwinnik. Ein Jahr später unterlag er jedoch im Revanchekampf. Tal hatte Nierenprobleme, rauchte wie ein Schlot, war Alkoholiker und zudem zeitweise morphiumabhängig. Aber auch eine der liebenswürdigsten Personen im Schachzirkel. |
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Boris Spasski (1969-1972)
Der in Leningrad geborene Spasski war eines der größten Schachtalente der Geschichte, gehörte aber nicht unbedingt zu den größten Kämpfern. Auch er lebte in seiner Kindheit und Jugend unter erbärmlichen Verhältnissen. Nachdem er 1966 noch an Petrosjan gescheitert war, gewann er den Titel 1969 im zweiten Anlauf. Nach der Niederlage gegen Fischer sah Spasski sich vom KGB verfolgt und erreichte die Ausreise nach Frankreich. 1992 spielte er ein verspätetes Revanchematch gegen Fischer, das er auch verlor. |
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Robert James Fischer (1972-1975)
Fischer wurde mit 14 Jahren der jüngste US-Landesmeister. Beim Kandidatenturnier 1962 fühlte er sich von den Sowjet-Großmeistern betrogen und zog sich zeitweise vom Turnierschach zurück. 1972 besiegte er in Reykjavik Boris Spasski. Nach dem Sieg verschwand Fischer aus der öffentlichkeit und tauchte erst 1992 wieder auf, als er das Revanchematch gegen Spasski gewann. Seine letzten Tage verlebte Fischer in Reykjavik, wo er 2008 an Nierenversagen starb. Fischer war psychisch labil und litt unter starker Paranoia. |
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Anatoli Karpow (1975-1985)
Botwinnik attestierte dem jungen Karpow völlige Talentlosigkeit und riet von einer Schachkarriere ab. Karpow hielt sich nicht daran und wurde der beste Spieler der Welt. 1975 gewann Karpow den Titel kampflos, weil Fischer nicht antrat. 1985 verlor er ihn an Kasparow, kehrte aber nach der Spaltung der WM 1993 als „Fide-Weltmeister“ zurück. Karpow besitzt die weltgrößte Briefmarkensammlung, ist im ölgeschäft aktiv und spielt noch regelmäßig in der Schachbundesliga. |
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Kasparow hatte seinen Landsmann Kramnik als Herausforderer bestimmt, unterlag aber im Jahr 2000 in London gegen seinen besser vorbereiteten Gegner. Die Revancheforderung von Kasparow lehnte Kramnik ab. Stattdessen erreichte er in Verhandlungen mit dem Weltschachbund Fide die Wiedervereinigung des seit 1993 gespaltenen Systems. Kramnik besiegte im unter skandalösen Umständen durchgeführten Wiedervereinigungskampf Konkurrenz-Weltmeister Weselin Topalow. |
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1991 tauchte der Inder in der Weltspitze auf und verblüffte die Konkurrenz mit seinem unglaublich schnellen Spiel. 1995 qualifizierte sich Anand als Herausforderer von Kasparow in dessen „PCA-WM“, unterlag aber im New Yorker World Trade Center. 2000 gewann Anand die WM der Fide und holte sich nach der Wiedervereinigung 2007 auch den absoluten Titel. Nach vielen Turnierteilnahmen in Deutschland spricht Anand neben einigen anderen Sprachen auch fließend Deutsch. |
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Bei einem Schnellschachturnier 2004 besiegte der 13-jährige Carlsen beinahe Kasparow und war auf einen Schlag bekannt. In der Folge spielte er sich konsequent in die Weltspitze. Das Kandidatenturnier 2013 gewann er nur knapp, den WM-Kampf im gleichen Jahr gegen Anand dann klar. 2014 verteidigte Carlsen seinen Titel gegen den gleichen Gegner. In Norwegen ist Carlsen ein Popstar, Live-übertragungen seiner Partien im Fernsehen erreichen 30 Prozent Marktanteil. Zum WM-Start 2016 lief der Film „Magnus, der Mozart des Schachs“ in den Kinos an. |
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Eine von Kholmov selbst überlieferte Anekdote ist, dass er sich als den „eigentlichen Weltmeister“ 1954 betrachtete, denn vor Beginn des WM- Kampfes zwischen Michail Botwinnik und Wassili Smyslow hatten die beiden WM-Kämpfer jeweils geheime Trainingswettkämpfe mit Kholmov gespielt – und Kholmov gewann beide… |
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Samuel Loyd
Ein Kiebitz wettete einmal mit dem amerikanischen Problemkomponisten Samuel Loyd, dass nichts leichter sei, als remis gegen den Problemmeister zu machen, er brauche ja nur die Züge Loyds nachzuahmen. Loyd gewann die Wette schon nach vier Zügen: 1.d4 d5 2.Dd3 Dd6 3.Dh3 Dh6 4.Dc8 matt! Der Kiebitz |
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Ein bekannter Meisterspieler geriet in seiner Turnierpartie in immer grössere Bedrängnis, und die Zuschauer ringsherum begannen aufgeregt zu tuscheln und zu flüstern. Der Meister wurde immer ärgerlicher und wandte sich schliesslich erbost an einen der Kiebitze neben ihm: „Wer spielt den eigentlich die Partie? Sie oder ich?“ Daraufhin der Kiebitz: „Gott sei Dank: Sie!“ |
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Michael Tal
Bei der 24. UdSSR-Meisterschaft wollte Grossmeister A. Gipslis den für sein phänomenales Gedächtnis bekannten Ex-Weltmeister Michael Tal auf die Probe stellen und fragte: „Mischa, kannst Du Dich zufällig erinnern, welche Variante Keres als Weisser in einem Damengambit gegen Boleslawski in der 3. Runde der 20. UdSSR-Meisterschaft gespielt hat?“ „Du willst mich wohl zum Narren halten!“ antwortete Tal. „Die Partie Boleslawski-Keres war nicht in der 3., sondern in der 19. Runde; Keres spielte nicht mit den weissen, sondern mit den schwarzen Steinen; und ausserdem war es kein Damengambit, sondern eine Spanische Partie!“ |
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James Sherwin
Bei der US-Meisterschaft 1958 gewann James Sherwin in den ersten Runden alle Partien. Samuel Reshewsky, der es ihm gleich tat, sagte zu ihm: „Nun muss ich Sie wohl stoppen.“ „Vielleicht stoppe ich Sie ja“, bekam er zur Antwort. Reshewsky: „Nicht in einer Million Jahren!“ Sherwin gewann die Partie – und murmelte beiläufig: „Wie doch die Zeit vergeht…“ |
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Fritz Sämisch
Bei einem Turnier spielte Tröger gegen Sämisch, Sämisch überschritt die Zeit, merkte es nicht und brütete weiter über der Stellung. Tröger bat den Schiedsrichter „aus journalistischem Interesse“, Sämisch nicht zu stören. Er wollte herausfinden, wie lange es dauern würde, bis er seine Zeitüberschreitung bemerkte. Es dauerte. Endlich, nach nicht weniger als 40 Minuten blickte Sämisch hoch, schaute auf die Uhr und reichte die Hand zur Gratulation… |
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Stefano Tatai
Der italienische Meister Stefano Tatai brachte gewöhnlich zu seinen Turnierpartien einen Hund mit, an dem er sehr hing, und der sich während der ganzen Partie zu Füssen seines Herrn niederzulegen pflegte. Am Ende einer Runde in einem römischen Café war Tatai am Tisch sitzengeblieben, um eine Stellung zu analysieren, und sein Hund hatte sich auf dem Stuhl vor ihm niedergelassen. Ein Gast näherte sich und erlaubte sich die geistreiche Bemerkung: „Sie wollen doch nicht behaupten, dass Ihr Hund schachspielen kann?“ Darauf Tatai gleichmütig: „Nein, nicht wirklich, die letzten drei Partien hat er verloren!“ |
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Bogoljubow („Bogo“) spielte einmal in einem kleinen Schweizer Ort simultan, und wie bei solchen Anlässen üblich wurde der Photograph des Ortes geholt, um eine schöne Aufnahme zu machen. Vorn der Meister – und dann in langer Reihe die Simultanisten. Wie erstaunt waren aber unsere Schachfreunde, als sie das Photo zur Erinnerung an den denkwürdigen Klubabend ausgehändigt bekamen: Von Bogoljubow war nichts zu sehen! Der Photograph, zur Rede gestellt, verteidigte sich: „Och, den Dicken da vorn, den habe ich wegretuschiert, der hatte ja damit gar nichts zu tun!“ |
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Gösta Stoltz
Der schwedische Turnierspieler Stoltz war den geistigen Getränken recht zugetan. Nun, er war nie Weltmeister, aber er wurde durch eine Glanzpartie, die er 1952 in Stockholm spielte, dennoch ziemlich berühmt. Als ihm dabei der Unterlegene die Hand zur Gratulation reichte, griff seine Hand freilich ins Leere. Trotz erheblicher Anstrengung gelang es Stoltz nicht, die Rechte in die gewünschte Richtung zu bringen. Die Zuschauer mögen es für Siegestaumel gehalten haben… |
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Siegbert Tarrasch
Mit einem polemischen Artikel in einer Hamburger Tageszeitung gegen die Nominierung des Engländers F.D. Yates für das internationale Turnier in Hamburg 1910 hatte der berühmte „Praecaeptor Germaniae“ Siegbert Tarrasch nicht ganz unrecht. Yates erwies sich in der Tat als zu schwach für das Turnier. Er wurde Letzter und gewann von den 16 Partien nur eine einzige – die aber ausgerechnet gegen Tarrasch! Alexander Aljechin |
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Beim traditionellen Turnier in Hastings gewann der junge Engländer Parker durch eine Reihe brillanter Kombinationen und gewagter Figurenopfer eine Partie, die man allgemein bereits verloren geglaubt hatte. Nach seinem Sieg wurde Parker von allen Seiten beglückwünscht. Nur Weltmeister Aljechin runzelte missbilligend die Stirn. „Eines muss ich Ihnen sagen, mein junger Freund“, meinte er in vorwurfsvollem Ton, „wenn Sie richtig gespielt hätten, dann hätten Sie diese Partie niemals gewonnen!“ |
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Tigran Petrosjan
Nachdem Tigran Petrosjan seinen WM-Titel 1966 gegen Spasski verteidigt hatte, trank er bei der Siegesfeier einen Cognac. Als man ihm das leere Glas nachfüllen wollte, winkte er ab und liess sich einen Obstsaft bringen. „Ich muss einen klaren Kopf behalten…“ erklärte er, „…für den nächsten Titelkampf.“ Dieser fand 1969 statt… |
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Miguel Najdorf
Argentiniens Altmeister Miguel Najdorf erhob sich bei der Schach- Olympiade 1974 in Nizza vom Brett, um eine Tasse Tee zu holen. Bei seiner Rückkehr setzte er sich gedankenverloren an einen falschen Tisch. Als er sich einem ihm unbekannten Spieler gegenübersah, meinte er in väterlichem Ton: „Ich glaube, Sie haben sich in Ihrem Platz geirrt!“ |
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Der Schachfreund
– „Meine Frau hat gesagt, sie lässt sich scheiden, wenn ich nicht endgültig das Schachspielen aufgebe!“ – „Das ist ja schrecklich!“ – „Ja, freilich, ich werde sie sehr vermissen!“ |
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„Schach ist nicht alles im Leben!“ „Wissen Sie wenigstens, wer das gesagt hat, junger Mann?“ „Nein, aber es muss sicher ein Verlierer gewesen sein!“ |
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Der Wunsch des Schachspielers!
Ein Schachspieler ging in einer Turnierpause am Kalifornischen Strand spazieren und stolperte über eine verschmutzte Flasche. Er hob sie auf,rieb an ihr und schon erschien der Geist. Du hast nur einen Wunsch frei!“ Der Schachspieler setzte sich hin, überlegte Der Geist lachte: „Das ist unmöglich – Denk doch mal an den Aufwand! Wie Der Mann sagte „OK“ und versuchte sich einen wirklich guten Wunsch „Weißt Du, Geist, ich spiele seit über dreißig Jahren Schach und habe noch Der Geist schaute den Mann völlig entgeistert an – dann erwiderte er: |
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Der Polnische IM Jacek Bednarski sah sich in einem Kampf auf der Verliererstraße und reckte seinem Gegner deshalb die Hand zum Zeichen der Aufgabe übers Brett. Während er dies tat, bemerkte Bednarski, dass seine Lage doch nicht so hoffnungslos ist, wie er annahm. Deshalb zog der IM flugs weiter. Sein erstaunter Kontrahent reklamierte natürlich und forderte wie der Schiedsrichter eine Erklärung für die wundersame Handreichung. Bednarski, nicht faul an einer Ausflucht, erklärte: „Ich habe meinem Gegner zu seinem starken Zug gratuliert!!“ |
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Spielregeln für Nicht-Mitspieler
Der Leipziger Herausgeber Adolf Rögner veröffentlichte 1880 ein Schachbuch namens „Spielregeln für Nicht-Mitspieler“, und zwar die „Vierzehnte, verbesserte Auflage“. Es bestand aus Cover und Titelseite, einer Rückseite (betreffend Rögners Verlagsangebot) sowie einer einzigen Inhalts-seite. Hier stand: „§§ 1-101: Halt’s Maul!!“ |
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Der russische Meister Benjamin Blumenfeld (1884- 1947) erhielt in einer Partie eine Stellung, bei der er mit dem letzten Zug vor der Zeitkontrolle Matt setzen konnte. Er selbst hatte noch ca. 10 Minuten auf der Uhr und saß angestrengt nachdenkend da. Sein Gegner begann nervös zu werden. Ob der Meister wirklich nicht das Matt sieht? Noch 3 Minuten vergingen. Alle hielten den Atem an und warteten gespannt. Da führte der Meister plötzlich den Mattzug aus. „Worüber haben Sie nachgedacht” fragte der Gegner den Meister verwundert. „Haben Sie das Matt wirklich nicht gesehen?” Die wahrlich meisterliche Antwort lautete: „Doch, das Matt habe ich gesehen, aber ich bemühte mich herauszufinden, warum Sie nicht aufgeben?”…
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Vergifteter Bauer
Ein vergifteter Bauer ist von gut bekömmlichen Artgenossen oft nur schwer zu unterscheiden. Meist handelt es sich dabei um einen hängenden Bauern, der absichtlich hängen-gelassen wird. Der Genuss (Fressen) eines vergifteten Bauern führt gewöhnlich zu starkem Unwohlsein, unangenehmen Völlegefühl, oft auch zu baldigen (Figuren-) Durchfall, in extremen Fällen sogar zum Exitus. |
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Steinitz´ Karriere-Ende
Um zu beweisen, dass er der beste Spieler aller Zeiten war, wollte Steinitz gegen Ende seiner Karriere unbedingt gegen Gott spielen. Weil er restlos von sich selber überzeugt war und um Gott diese Partie schmackhafter zu machen, bot Steinitz ihm noch einen Bauern und einen Zug als Vorgabe an… (Folgende Interpretation des Zitats hält sich in der Schachliteratur nach Steinitz‘ Tod hartnäckig): „…Allgemein wird vermutet, dass Gott auf einem Heimspiel bestanden hat. Steinitz (1836-1900) reiste zu diesem auch kurze Zeit später ab …“
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Schach den Eigenbrödlern
Es zieht ein Mensch nach Theorie. Doch leider spielt sein Visavis nicht so, es ist schon fast ein Fluch, wie er es sollte nach dem Buch. Der Mensch verliert, man hört ihn klagen, beim ungeplanten Abtausch-Schlagen die Dame – und das ist zuviel- sowie hierauf das ganze Spiel. Und folglich schreibt er kurzerhand verärgert an den Schachverband: Die Spieler sollte man verpflichten, sich stets … nach Theorie zu richten! Dr. Helmut Tribus |
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Geübt
Als Siegbert Tarrasch sechs Jahre alt war, zeigte er seinem Lehrer eine beschriebene Schiefertafel um zu beweisen, daß er schon schreiben könne. „Ausgezeichnet!“, lobte ihn der Lehrer. „Aber was steht denn darauf?“ „Die erste Variante der spanischen Partie aus dem Lehrbuch“, antwortete der Junge. |
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Zerstreutheiht von Schachspielern
Ein kanadischer Meister gab bei der Schacholympiade in München 1958 eine Brille, die auf seinem Tisch lag, als Fundgegenstand ab, um kurz darauf festzustellen, daß es seine eigene war. Im gleichen Turnier soll ein dänischer Meister seinen Kaffee gedankenversunken mit einem Läufer umgerührt haben. In einer Partie Ahues-Przepiorka kam es zu einem Schlagabtausch, in dem der Pole im Eifer des Gefechts seinen eigenen Turm schlug. Der schlagfertige Berliner spielte ungerührt weiter. Nach Beendigung des Schlagabtausches rief der Pole erschreckt aus: “Was ist los? Ich habe keine Figur mehr!”. Bei der Olympiade in Nizza 1974 erhob sich Najdorf von seinem Brett, um eine Tasse Tee zu holen. Bei seiner Rückkehr setzte er sich versehentlich an einen falschen Tisch. Als er sich einem ihm unbekannten Spieler gegenübersah, meinte er in väterlichen Ton: “Ich glaube, Sie haben sich in Ihrem Platz geirrt!”. |
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Dreieiinigkeit des Schachs
Einmal fragte ein junger Meister einen Kollegen: „Was meinen Sie, ist Schach Kunst, Sport oder Zeitverschwendung?“ – „Das hängt davon ab, wer spielt. Wenn Smyslow spielt, ist es Kunst, wenn ich spiele ist es Sport, wenn Sie spielen, ist es Zeitverschwendung!“ |
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Der Schachwitz
Gespräch zwischen zwei besten Freundinnen: „Dem Schach verdanke ich die schönsten Stunden meines Lebens“ „Wirklich? Spielst du so viel im Club?“ „Nein, aber mein Mann.“ |
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Hängepartie
Eine sehr wichtige Partie zur Stadtmeisterschaft, gespielt am Dienstagabend, mußte abgebrochen werden. Es war ein schwieriges Turmendspiel übrig geblieben, doch der Eduard hatte einen Mehrbauern und wollte unbedingt gewinnen. Sehr spät kam er nach Hause, aber er machte sich sogleich an die Arbeit. Mehrere Endspielbücher neben sich, analysierte er so ziemlich alle Möglichkeiten. Er war völlig in sein Schach versunken, so nebenbei sah er auf seine Uhr und stellte fest, daß es schon 7 Uhr war, zu welcher Zeit er schon im Büro hätte anfangen müssen. Also schnell gewaschen und gefrühstückt, dann im Eiltempo ins Büro, wo er eine ganze Stunde zu spät eintraf. Als er sich deswegen beim Chef entschuldigte, meinte dieser: „Aber das macht doch nichts.- Nur, wo waren Sie gestern und vorgestern?“
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Fischer steht schlecht
Fischer schreitet mit einem sehr nachdenklichen Gesicht durch den Turniersaal. „Was ist passiert?“, fragt Lombardy. „Ich stehe schlecht“, antwortet Fischer. Lombardy: „Biete doch einfach Remis an.“ Fischer: „So schlecht stehe ich nun auch wieder nicht!“
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Vorgabepartie
Einmal spielte Eduard gegen Meister Neumann eine Partie. Meister Neumann spielte ohne den Turm h8. Eduard war vorsichtig und baute sich mit b3 und Lb2 auf, worauf Neumann einfach den Bauern nach g6 spielte. Sofort spielte Eduard den eigentlich völlig unlogischen Zug Lb2-h8 und freute sich diebisch. Meister Neumann schaute jedoch erstaunt und fragte den Eduard: „Warum machst Du denn diesen sinnlosen Zug , da musst Du doch bald wieder zurück und hast nur zwei Tempi verloren?“ Der Eduard lächelte nur und sagte: „ Ich habe soeben den Geist deines Turmes geschlagen. Nach dieser Seite kannst Du nicht mehr rochieren.“ |
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Der achtzigste Geburtstag
Anlässlich seines 80. Geburtstages gab man Jacques Mieses zu Ehren ein kleines Fest. Als Mieses dann seine Dankesrede hielt, schloss er sie mit einem launigem Bonmot: „Wie ja statistisch erwiesen ist, sterben die meisten Menschen zwischen dem sechzigsten und achtzigsten Lebensjahr. Da ich ja nun diese Gefahrenzone überschritten habe, brauche ich mir ja wohl keine Sorgen mehr zu machen.“ |
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Gute Frage
Was ist der Unterschied zwischen einer großen Käsepizza und einem Großmeister? Die Pizza kann eine vierköpfige Familie ernähren. |
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Schachwitz
Die Ehefrau sagt zu ihrem Mann: „Du denkst den ganzen Tag an Schach. Du weißt wahrscheinlich nicht einmal, wann unser Hochzeitstag ist!“ Der Ehemann: „Natürlich weiß ich das! Das war der Tag, an dem Kasparow gegen Karpow eine Neuerung im 10. Zuge in der Schottischen Eröffnung spielte.“ |
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Als Aljechin im Zug reiste, begleitet von zwei hübschen Frauen, soll eine der Damen am Schluss der Reise zu Aljechin gesagt haben: „Sie mögen ein großartiger Schachweltmeister sein, aber bei dem Dame-Spiel sind Sie nicht mehr als ein Anfänger.“ |
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Der ungarische Fernschachmeister Monostori hatte sich Schachbrett und Figuren mit ins Thermalbad genommen und grübelte am Rande des Bassins über einen komplizierten Zug. Ein neugieriger Badegast plätscherte heran und erkundigte sich: „Ist es nicht langweilig, allein Schach zu spielen?“ Monostori, verärgert über die Störung, gab einen missmutigen Brummton von sich. „Ach so, sie spielen gar nicht allein?“, setzte der andere nach, „aber wo ist ihr Partner?“ Der Fernschachmeister knurrte: „In Argentninien“. Da entfernte sich der Störenfried mit hastigen Schwimmstößen. |
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Beim Empfang zum legendären Schachkongress in Hastings 1954/55 berichtete der Prager Großmeister Pachmann dass seine Mutter die Stellung der Springer und Läufer auf dem Brett vertauscht hatte, als sie ihm Schach beibrachte. Darauf bemerkte Paul Keres nur trocken: “ Das muss man in Betracht ziehen, wenn man deine Eröffnungsbücher studiert!“
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Das bessere Matt !?
Meister Gawril Weressov hatte in einer Partie die Zeit überschritten. Danach begann er vorzuführen, wie er nach Belieben in drei oder fünf Zügen matt setzen könne. „Warum haben Sie solange überlegt und keinen Zug gemacht?“, fragte man ihn. „Ich wollte herausfinden, welches Matt das bessere ist.“ |
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Schachwitz
„Schatz, warum spielst du nicht mehr gegen unseren Nachbarn Schach?“ „Würdest Du gegen jemanden spielen, der beim Spielen raucht, Züge zurücknimmt und generell betrügt?“- „Nein“ „Siehst Du, das hat er auch gesagt.“ |
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Als Jacques Mieses (deutscher Großmeister 1865-1954) ein Turnier in New York spielte, wurde er von einem Amerikaner, der seinen Namen falsch aussprach, gefragt: „Are you Mister Meises?“ Mieses antwortete schlagfertig: „No, I am Meister Mieses!“ |